Mönchengladbach Eine Initiative verbindet Generationen

Mönchengladbach · Es herrscht eine besondere Atmosphäre im Matching Point. Es ist etwas von der Energie, dem Willen und der Kreativität seiner Macher zu spüren. An der rotgestrichenen Wand hängen großformatige Fotos, die Tischplatten sind bunt und von einem Künstler gestaltet. "Wir wollten nichts, was normal ist", sagt Uli Wateler, mit seiner Frau Christiane und Sohn Jan Initiator von "M@tching Generations" und auch des Treffpunkts "Matching Point". In eine Ecke musste ein normaler Schreibtisch mit PC. Hier liegt ein Zettel: Eine Dame sucht jemanden, der den Fernseher anschließt.

 Christiane und Uli Wateler leiten den Treffpunkt.

Christiane und Uli Wateler leiten den Treffpunkt.

Foto: rietdorf

"Das Anschließen des Fernsehers wird vermutlich mein Sohn übernehmen, der ist in der Datenbank unter dem Stichwort "Einrichten technischer Geräte" eingetragen", sagt Uli Wateler. Das ist die ursprüngliche Idee hinter der Initiative: Hilfesuchende und Hilfswillige generationenübergreifend zusammenzubringen. Entstanden ist das Ganze aus der Erfahrung der Familie Wateler, die Mehrgenerationenwohnen im eigenen Haus plante, umbaute und viele Ideen investierte. Die dabei gewonnenen Erkenntnisse wollten sie weitergeben, doch da schlug das Schicksal zu. Daniel, der ältere Sohn, starb vor fünf Jahren unerwartet und viel zu früh an einer heimtückischen Krankheit.

Mit einer Internetseite hat die Initiative angefangen, aber es wird schnell klar, dass es auch eines Ortes in der realen Welt bedarf. "Die Jüngeren erreichen wir übers Internet, die Älteren nicht so sehr", erklärt Wateler. Im Mai wird der "Matching Point" ins Leben gerufen, der Treffpunkt in der Passage am Ring. Der "Matching Point" soll Raum für kreative Aktivitäten unterschiedlicher Gruppen bieten. Geplant sind bisher eine Fotoaktion, die sich an Familien wendet und eine Aktion zum Umweltbewusstsein, über die aber noch nichts verraten wird. "Es gibt auch schon eine Gruppe junger Mütter, zu denen gern noch Ältere stoßen können", sagt Wateler. Adoptiv-Omas sozusagen. Auch eine Brettspielgruppe hat sich gegründet. Einsam ist Wateler im Matching Point, der dienstags, donnerstags und freitags von 15 bis 18 Uhr und samstags von 10 bis 14 Uhr geöffnet ist, nicht. "Vielleicht bieten wir bald kostenlosen Schnupper-Gitarrenunterricht an", sagt Wateler. "Wir wissen heute noch nicht, wo wir am Jahresende stehen werden." Bis zum Jahresende läuft der Mietvertrag für den Treffpunkt - es ist eine Zwischennutzung sonst leerstehender Räumlichkeiten.

(RP)
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