Mönchengladbach Eine Straßenbahn geht auf Reisen
Mönchengladbach · Der Triebwagen 26 wird in Neustrelitz restauriert. Au dem Weg dorthin drehte er aber noch eine Runde durch Mönchengladbach.
Da staunten die Mönchengladbacher am Samstagvormittag nicht schlecht: Mitten durch die Stadt fuhr eine Straßenbahn. Dabei handelte es sich allerdings nicht um eine Zeitreise, als die Tram ein gängiges Transportmittel in Gladbach war. Vielmehr ging der letzte erhaltene Triebwagen aus dieser Ära selbst auf Reisen.
Das Ziel ist knapp 700 Kilometer entfernt, Neustrelitz in Mecklenburg-Vorpommern. Dort sitzt eine Spezialfirma, die Waggonbau-Werkstatt des Netinera-Konzerns, die das historische Fahrzeug wieder nahezu in den Originalzustand bringen soll. 50.000 Euro wird die Restaurierung kosten. Möglich macht das der Verein "Projekt Straßenbahn Tw 26".
Gestartet ist der Triebwagen im Monforts Quartier, wo er seit Juni 2017 zwischengelagert wurde, nachdem er zuvor in einer ehemaligen Panzerhalle auf dem Reme-Gelände durch Vandalismus massiv beschädigt worden war. In einer akribischen Aktion wurde die 16 Tonnen schwere Bahn auf einen Schwertransporter gehoben. Dann ging's über Hof- und Fliethstraße vorbei am Berliner Platz auf die Waldnieler Straße.
Am Nordpark fuhren Lkw und Triebwagen auf die Autobahn - bis Dinslaken auf das Gelände der Spedition. Gestern Abend ging es von dort nach Ostdeutschland, wo die letzte Straßenbahn aus Mönchengladbach heute Mittag erwartet wird, so Axel Ladleif, Vorsitzender des Vereins. Die Rückkehr ist in einem Jahr geplant.