Lebensmittelverschwendung Eintopf verbindet: Gladbachs erste Schnippel-Party

Mönchengladbach · Dass Gäste bei einer Party dem Gastgeber eine kleine Aufmerksamkeit mitbringen, gehört zum guten Ton. Die erste Mönchengladbacher "Schnippelparty" beim Verein Waldhaus 12 lud jetzt mit einer besonderen Bitte ein: Die Gäste sollten auch hier etwas mitbringen, und zwar Brett und Schnippel-Werkzeug. Studentin Gesine Münkel (23) hatte zum gemeinsamen Gemüse-Schälen und -Zubereiten geladen, um aus den Lebensmitteln vier Hauptgerichte zu kreieren.

Dass Gäste bei einer Party dem Gastgeber eine kleine Aufmerksamkeit mitbringen, gehört zum guten Ton. Die erste Mönchengladbacher "Schnippelparty" beim Verein Waldhaus 12 lud jetzt mit einer besonderen Bitte ein: Die Gäste sollten auch hier etwas mitbringen, und zwar Brett und Schnippel-Werkzeug. Studentin Gesine Münkel (23) hatte zum gemeinsamen Gemüse-Schälen und -Zubereiten geladen, um aus den Lebensmitteln vier Hauptgerichte zu kreieren.

Die Zutaten wie Tomaten, Gurken, Zucchini, Rüben und Kohlrabi wurden der Organisatorin der Veranstaltung von Bauernhöfen der Umgebung sowie diversen Bio-Supermärkten gestiftet. Als Alternative dazu wären die Nahrungsmittel, die sich im Umfang von drei Kleinwagen-Ladungen bewegten, schlicht weggeworfen worden. Häufig bewerten Supermärkte etwa Kartoffeln als zu klein und Gurken als zu krumm, womit sie für den Verkauf nicht attraktiv genug seien. Anlass für das Hochschulprojekt der Kulturpädagogik-Studentin war also, die Lebensmittel-Verschwendung zu thematisieren. "Ziel ist es, neue Impulse zu setzen und Gewohnheiten zu überprüfen. Zusätzlich hat die Veranstaltung auch eine soziale Komponente. Die Gäste können sich während des Schnippelns kennenlernen", sagte Gesine Münkel.

Die Aktion mit dem Namen "Come together & cook together" nahm vor einigen Jahren in Berlin mit dem Namen "Schnippeldisco" ihren Anfang und erfreut sich auch in England und Frankreich großer Beliebtheit. Die rund 30 gekommenen "Küchenhilfen" wurden dabei in verschiedene Gruppen aufgeteilt, um die Zubereitung der Gerichte besser abzustimmen. Unter ihnen war auch eine der beiden Köche des Abends, Victoria Gasiorek (25), die im Master ebenfalls Kulturpädagogik studiert. Die Teilnahme stand für sie außer Frage: "Ich wollte unbedingt mitmachen, weil ich sehr gerne und vor allem gerne frisch koche. Besonders freue ich mich sehr über die große Hilfe."

Die Anhängerin der asiatischen Küche kümmerte sich um die Zubereitung des "Asia-Topfes". Zusätzlich standen ein Ratatouille, ein Gemüseeintopf nach "Großmutters Original" und "Kohl durcheinander" am Ende des Abends auf der Speisekarte. Neben Viktoria Gasiorek schwang in Manfred Goblisch ein zweiter Koch den Kochlöffel. Er ist Mitglied des Waldhausener "Container-Koch-Clubs" und rettet mit seinem Verein ebenfalls Lebensmittel aus der Mülltonne, um diese zum Kochen von schmackhaften Gerichten zu verwerten. "Der Kontakt zu Gesine Münkel und die Idee zu solch einem Abend bestanden schon lange", sagt er. Neben dem Kampf gegen die ausgiebige Verschwendung von Nahrungsmitteln verwies der Koch auch ob des sozialen Gedankens der Veranstaltung in fast philosophischer Art und Weise auf die gekochten Mahlzeiten: "Denn Eintopf verbindet."

(seu)
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