Mönchengladbach Eli plant Neubau einer Kinderklinik

Mönchengladbach · Das Perinatalzentrum hat eine Top-Note. Es ist zum vierten Mal geburtenstärkste Klinik in NRW.

 Froh über Top-Note: Chefarzt Harald Lehnen, Kinderkrankenschwester Ulla, Chefarzt Wolfgang Kölfen, Assistenzärztin Marie-Kristin Wester.

Froh über Top-Note: Chefarzt Harald Lehnen, Kinderkrankenschwester Ulla, Chefarzt Wolfgang Kölfen, Assistenzärztin Marie-Kristin Wester.

Foto: Eli

Der Geschäftsführer der Städtischen Kliniken, Horst Imdahl, hat drei gute Nachrichten: "Wir bleiben Perinatalzentrum Level 1, wir sind mit 2798 Geburten zum vierten Mal hintereinander NRWs geburtenstärkste Klinik, und wir werden das Raumangebot der Kinderklinik ab 2019 deutlich verbessern." Er reagiert damit auf Berichte, dass die Landesregierung die Zahl der Perinatalzentren von 21 auf 13 reduzieren möchte. "Die NRW-Landesregierung schreibt nach eingehender Prüfung durch die Bezirksregierung, dass wir alle Kriterien für das Level 1 erfüllen, zusammen mit Kliniken in Krefeld und Neuss."

Damit müssen sich nach Überzeugung von Geschäftsführer und den Chefärzten am Eli von Geburtshilfe (Mutter-Kind-Klinik) und dem Zentrum für Kinder- und Jugendmedizin, Harald Lehnen und Professor Wolfgang Kölfen, werdende Eltern in der Region keine Sorgen mehr um die Versorgung von Früh- und Risikogeburten machen. "Die Sicherheit der Versorgung von Neugeborenen unter 1500 Gramm ist bei uns sehr hoch", sagt Kölfen. Jährlich würden am Eli etwa 70 dieser Kinder in der Kinderklinik betreut, das seien doppelt so viele wie noch vor acht Jahren. Der Sicherheitsaspekt bezieht sich nicht nur auf die gesetzlich geforderte und garantierte Wand-an-Wand-Situation von Kreißsaal und Intensivstation sowie die technische Ausstattung. Es geht auch um das Team der Ärzte, Hebammen und Pflegekräfte, sagt Lehnen: "Wir haben ein Rescue-Team von jeweils neun Expertinnen und Experten aus beiden Kliniken, das jeweils rund um die Uhr bereit steht. Zudem haben bei uns pro Schicht stets fünf Hebammen und drei Ärzte Dienst." Hinzu kommen neben Medizinern und Pflegepersonal unter anderem Psychologen, Sozialarbeiter, Logopäden, und Physiotherapeuten. Die Betreuung der Eltern wird nicht vergessen. Kölfen: "Das ist unabdingbar."

Der Gesetzgeber verlangt von einem Perinatalzentrum Level 1 die Eins-zu-Eins-Betreuung der Kinder. "Die ist, trotz hohem Personalaufwand, jederzeit gegeben", so die Chefärzte. Für die Klinik bedeutet dies eine perfekte und sozial verträgliche Personalplanung, sagt die Leiterin des Pflegedienstes von Geburtshilfe und Kinderklinik, Petra Coenen: "Es kann vorkommen, dass plötzlich drei Pflegekräfte gleichzeitig für die Betreuung von drei Frühchen nötig sind. Das verlangt nicht nur von uns eine hohe Flexibilität, sondern auch vom Personal."

Gleichwohl sei dies kein Selbstläufer. Die Motivation der Beschäftigten gelte es zu fördern und zu stärken, sagt Lehnen. Kölfen ist in diesem Zusammenhang froh, "dass das Eli nicht - wie häufig Kliniken andernorts - die eigene Schule aufgegeben hat. Das stärkt uns." Denn der Kampf, sagt Coenen, um gut ausgebildete Kinderkrankenschwestern habe begonnen: "Früher war es umgekehrt. Heute müssen wir uns bei den Auszubildenden bewerben." Ähnliches gelte auch für die Ärzte, so Kölfen: "Um sie zu fördern und zu stärken, betreiben wir ein intensives Coaching der jungen Ärzte. Nur so können wir sie halten."

Die Arbeit eines Perinatalzentrums mit dem Level 1 werde nicht zuletzt auch von vielen niedergelassenen Ärzten getragen, so Lehnen, "wir sind stolz über unser funktionierendes Netzwerk." Die Konzentration auf landesweit vergleichsweise wenige Perinatalzentren macht auch mehr Platz notwendig. Geschäftsführer Horst Imdahl: "Nach jetziger Planung wird die Kinderklinik am Eli demnächst durch eine neue und größere ersetzt."

(akue)
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