Serie Meine Ausbildung (17) Er sorgt für den richtigen Anstrich

Mönchengladbach · Patrick Müller hat in der Firma Hermann Jansen Söhne eine Ausbildung zum Maler und Lackierer absolviert. Der Beruf fordert mehr, als viele denken. Zu den Aufgaben gehören auch das Verlegen von Fußböden und das Einziehen von Decken.

 Patrick Müller hat in der Firma Hermann Jansen Söhne eine Ausbildung zum Maler und Lackierer absolviert.

Patrick Müller hat in der Firma Hermann Jansen Söhne eine Ausbildung zum Maler und Lackierer absolviert.

Foto: Jörg Knappe

Die Baumärkte sind voll von Eimern voller Farben, Pinseln in allen erdenklichen Größen und Formen und allem, was das Herz des Heimwerkers begehrt. Doch bei der Ausführung hapert es dann hin und wieder gewaltig. Gut, dass es Fachleute wie Patrick Müller gibt. Der 29-Jährige hat in der Firma Hermann Jansen Söhne gerade seine Ausbildung zum Maler und Lackierer abgeschlossen. Sein Beruf ist viel komplexer, als es auf den ersten Blick scheint. Zu seinen Aufgaben gehören auch Glasarbeiten, das Verlegen von Fußböden und das Einziehen von Decken und Wänden.

Der Betrieb 1948 gründete Hermann Jansen sein Unternehmen in Hehnerholt, wenige Meter vom heutigen Standort entfernt. Seine Söhne Hans-Peter und Heinz-Günter Jansen übernahmen 1978 den Betrieb und führen ihn bis heute. Hans-Peter Jansen kümmert sich um Malerarbeiten, sein Bruder um Glasarbeiten. Derzeit beschäftigt das Unternehmen fünf Mitarbeiter, von denen drei Meistertitel haben. Aktuell wird ein neuer Auszubildender gesucht.

Die Bewerbung "Das Handwerk ist vielseitig. Deshalb macht es Spaß", sagt Patrick Müller. Durch eine Empfehlung erfuhr er von der Firma Hermann Jansen Söhne, bewarb sich und erhielt prompt die Zusage für einen Ausbildungsplatz. Sein Hauptschulabschluss genügt, um eine Ausbildung zum Maler und Lackierer zu absolvieren. "Bei Bewerbungen achte ich darauf, ob der Bewerber schon einmal einen Vorbereitungskurs oder ein Praktikum absolviert hat", sagt Hans-Peter Jansen. Ihm ist es wichtig, dass die Lehrlinge körperlich arbeiten können und kreativ sind. Sein Unternehmen bietet den Vorteil, auch Einblicke in den Beruf des Glasers zu erlangen. "Bewerber sollten auf jeden Fall eine künstlerische und handwerkliche Ader haben", sagt Jansen. Wichtig ist zudem eine gute räumliche Vorstellungskraft. In den vergangenen Jahren ist der Beruf vielseitiger geworden und verlangt den Handwerkern daher immer mehr ab.

Die Ausbildung Ein Rahmenplan gibt vor, wann der Auszubildende welche Arbeiten lernt. Insgesamt dauert die Ausbildung drei Jahre. Wer sich Mühe gibt, kann es aber auch ein halbes Jahr früher schaffen. "Am Anfang schaut man sich vieles ab und erledigt kleine Arbeiten wie das Vorbereiten von Kleister oder das Zuschneiden von Tapeten", erzählt Patrick Müller. Zu den Aufgaben eines Anstreichers gehören heute auch das Verlegen von Fliesen, Teppichböden und Parkett. Das Einziehen von Decken und Wänden wird ebenfalls von ihm erledigt. Abwechslung ist da garantiert. "Seit einigen Jahren gibt es immer mehr umweltfreundliche Materialien. Das ist ein Feld, mit dem man sich permanent beschäftigen muss", sagt Hans-Peter Jansen. Mittels einer App kann er dem Kunden inzwischen das fertige Zimmer zeigen, noch bevor er überhaupt mit den Arbeiten begonnen hat. Technik hält auch in den Beruf des Malers immer mehr Einzug. "Zu unseren Aufgaben gehören Renovierungen, Instandsetzungen und Neugestaltungen", sagt Patrick Müller. Maler und Lackierer spielen heute eine nicht unwesentliche Rolle bei der Innenarchitektur. Weil die Arbeiten zum Großteil beim Kunden vor Ort stattfinden, sind Freundlichkeit, Ehrlichkeit und sauberes Arbeiten für Azubis oberstes Gebot.

Die Berufsschule Je nach Lehrjahr variiert die Zeit, die der Lehrling in der Berufsschule am Platz der Republik verbringt. Dort stehen unter anderem Mathematik, Betriebswirtschaftslehre und technische Lehrgänge auf dem Stundenplan.

Die Zukunft "Der Beruf des Malers und Lackierers hat eine große Zukunft. Es gibt immer weniger Fachkräfte, deshalb sind qualifizierte Leute sehr gefragt", sagt Hans-Peter Jansen. Nach der Lehre kann der Meisterbrief angestrebt werden. Ein anderer Weg ist die Selbstständigkeit. Außerdem ist ein Studium der Innenarchitektur möglich.

(cli)
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