Mönchengladbach Erkältungswelle füllt die Arztpraxen

Mönchengladbach · Wer Husten, Schnupfen oder Halsschmerzen von einem Facharzt untersuchen lassen möchte, sollte dieser Tage Geduld mitbringen. Denn auch in Gladbach leiden viele Menschen an Erkältungssymptomen, die Wartezimmer der Arztpraxen sind besonders voll. "Wir haben seit einigen Wochen verstärkt Patienten mit Atemwegserkrankungen bei uns", sagt Heribert Hüren, Kreisvorsitzender der Ärztekammer in Mönchengladbach. Ein Grund dafür sind die niedrigen Temperaturen, die den Kreislauf belasten und das Immunsystem schwächen. Aber auch die Feiertage haben dazu beigetragen, dass sich beim Zusammentreffen von Freunden und Verwandten Viren verbreiten konnten.

"Kurz vor Weihnachten war ein erster Anstieg von Patienten mit Atemwegserkrankungen zu beobachten, um Neujahr herum war die Hochphase der Erkältungen", sagt Hüren. Langsam klinge die Welle wieder ab. Doch noch immer drängen die Patienten in die Praxen. Kurzfristige Termine sind aufgrund der hohen Nachfrage auch beim Hals-Nasen-Ohren-Arzt in Rheydt kaum möglich, wie eine Leserin unserer Redaktion mitteilte. Wolle man sich trotzdem vom Doktor durchecken lassen, müsse man früh kommen und Zeit mitbringen. Sie hat bereits um 8 Uhr rund 30 Personen im Wartezimmer vorgefunden.

Dabei leiden die wenigsten an einer echten Grippe. "Meist handelt es tatsächlich nur um einen grippalen Infekt, wenngleich Halsschmerzen, Schnupfen und Gliederschmerzen natürlich unangenehm sind", so Hüren. Die beste Kur heiße Ruhe. Medikamente gegen die Beschwerden sind rezeptfrei in der Apotheke erhältlich. Erst bei starken Schmerzen, hohem Fieber oder wenn die Symptome trotz Ruhe länger als sieben Tage andauern, ist ein Gang zum Arzt unausweichlich. Doch nicht nur die Allgemeinmediziner und Internisten geraten bei dem hohen Erkältungsaufkommen unter Druck. Auch Michael Grosse, Generalintendant des Theaters, hat aufgrund langwieriger Erkrankungen mehrerer Schauspieler Personalprobleme - es mussten bereits Vorstellungen gestrichen und getauscht werden. Schulen und die Stadtverwaltung blieben derweil weitgehend verschont. "Zwar gibt es vereinzelt Ausfälle unter den Lehrern, aber nicht außergewöhnlich viele", heißt es etwa seitens der Gemeinschaftsgrundschule Beckrath.

Auch bei der Sozial-Holding läuft der Betrieb unverändert. Dort sei man auf krankheitsbedingte Ausfälle aber stets gut vorbereitet, betont Geschäftsführer Helmut Wallrafen. Denn während in der Verwaltung Akten im Ernstfall zwei Tage lang liegenbleiben könnten, müsse die Versorgung in den Altenheimen der Stadt jederzeit gewährleistet sein. "Dank unserer Teilzeitkräfte haben wir im eigenen Personalbestand genügend Puffer, um Ausfälle ausgleichen zu können", sagt Wallrafen.

(beaw)
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