Mönchengladbach Erst bummeln, dann Martinslieder singen

Mönchengladbach · Odenkirchen lockte gestern gleich mit zwei Veranstaltungen Besucher an. Zuerst luden die Geschäfte zum vorweihnachtlichen Stöbern ein, anschließend tauchte der Martinszug den Stadtteil in ein Lichtermeer.

 Viele Besucher nutzten den verkaufsoffenen Sonntag in Odenkirchen, um nach den ersten Weihnachtsgeschenken zu suchen.

Viele Besucher nutzten den verkaufsoffenen Sonntag in Odenkirchen, um nach den ersten Weihnachtsgeschenken zu suchen.

Foto: Detlef Ilgner

Es ist ein grauer Novembertag mit kaltem Wind und sogar Hagelschauern. Doch der Odenkirchener Einzelhandel trotzt der dunklen Jahreszeit mit Laternen vor den Läden, heißen Getränken und Prosecco. Das zieht die Besucher - auch bei diesem Wetter - in die Odenkirchener City. Anneliese Riehle ist mit ihrer Enkelin unterwegs. "Wir kommen aus Giesenkirchen und sind wegen des Matinszugs hier. Wir nutzen die Zeit noch zum Bummeln", erzählt sie. Ihre Enkelin freut sich auf den Umzug und hat ihre Fackel schon parat. Im Laden von Marianne Nilges bringt sie dann auch gleich ein Ständchen.

Für den Einzelhandel ist der verkaufsoffene Sonntag nach wie vor ein wichtiger Tag. Marianne Nilges, Inhaberin der Boutique Inside, ist zufrieden. "Ich finde es toll. Der Tag war schon gut. Eine Mutter mit Tochter haben die Gelegenheit genutzt, um gemeinsam einzukaufen", sagt sie. Kritisch sieht sie die Diskussion um die Öffnung am Heiligen Abend. "Ich würde mir wünschen, dass die Geschäfte geschlossen bleiben", sagt sie.

Der Shopping-Sonntag zieht auch Besucher von außerhalb nach Odenkirchen. "Wir merken schon, dass viele Kunden unseren Laden neu entdecken", sagt Ute Wingerath. Ute Micha und Stefan Loos sind aus Windberg gekommen. "Ich habe es im Internet gelesen, und jetzt bummeln wir gemeinsam und schauen vielleicht schon mal nach Geschenken", sagt Ute Micha. Langsam beginnt es dunkel zu werden. Für die Einzelhändler geht der Tag zu Ende. Für die Kinder der Schulen in Odenkirchen und den Vorsitzenden des Heimatvereins Odenkirchen, Werner Scholz, rückt der Höhepunkt des Tages immer näher. Der Martinsmarkt füllt sich mit kleinen und großen Fackelträgern. Bunte Laternen und Stimmengewirr erfüllen die Straße. Die Gemeinschaftshauptschule Kirschhecke ist nicht nur mit kleinen Fackeln zum Zug gekommen. Eine riesige Laterne auf Rädern mit Aschenputtel führt die Kinder an. Die Schüler haben sich für kleine Gespenster entschieden.

 Der Odenkirchener Martinszug zählt zu den größten in der Stadt. Auch dieses Mal waren wieder viele Schulen beteiligt.

Der Odenkirchener Martinszug zählt zu den größten in der Stadt. Auch dieses Mal waren wieder viele Schulen beteiligt.

Foto: Stephan Schellhammer

Dalia Gille hat vier Stunden in der Schule an ihrer Laterne gebastelt. "Ich freue mich am meisten auf die Musik", sagt sie. Die Kinder der Grundschule Bell warten auch schon ungeduldig auf die ersten Töne der Kapellen. Die Kinder haben eine Burg mit vielen bunten Fenstern in der Schule selbst gebastelt, und sie haben Martinslieder eingeübt. "Ich freue mich sehr auf das Singen", sagt Leonie Ciszewski.

Um 18 Uhr ist es dann soweit: St. Martin setzt sich in Bewegung, und die ersten Lieder werden angestimmt. Odenkirchen verwandelt sich in ein Lichtermeer.

(eba)
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