Mönchengladbach Explosive Gasflasche lagerte über Nacht im Becken des Freibads

Mönchengladbach · Der Acetylen-Behälter wurde gestern von der Herstellerfirma abgeholt. Die NEW hatte spontan Hilfe angeboten: Die Gasflasche lag nachts im Volksbad.

 Das ist der Acetylen-Behälter, der am Dienstag für große Aufregung sorgte. Weil eine Explosion drohte, wurde der Hauptbahnhof geräumt.

Das ist der Acetylen-Behälter, der am Dienstag für große Aufregung sorgte. Weil eine Explosion drohte, wurde der Hauptbahnhof geräumt.

Foto: Feuerwehr

Die Acetylen-Flasche, die am Dienstag für eine Evakuierung des Mönchengladbacher Hauptbahnhofs gesorgt hat, ist seit gestern Nachmittag nicht mehr in der Stadt. Sie wurde gegen 15.45 Uhr von der Herstellerfirma abgeholt. Bis dahin hatte sie in einem Schwimmbecken im Volksbad gelegen. Denn die Gasflasche mit dem Acetylen musste mindestens 24 Stunden gekühlt werden, sonst wäre die Gefahr einer Explosion groß gewesen.

Am Dienstagmittag war die Gasflasche bei Gleisarbeiten in Brand geraten. Aus Sicherheitsgründen wurde sofort das Bahnhofsgebäude geräumt und der Zugverkehr gestoppt. Weil sich Acetylen in der Flasche schnell zersetzt, wenn die Temperaturen steigen, kühlte zunächst die Feuerwehr das Behältnis mit 3000 Liter Wasser pro Minute. Mit Hilfe der hinzugerufenen Werkfeuerwehr Henkel konnte die Gasflasche schließlich aus dem Gleisbett geborgen werden.

Doch wohin sollte man das immer noch explosionsgefährdete Teil bringen? Die Idee der Feuerwehrleute: ins Freibad Volksbad. Dort in einem Schwimmbecken wäre die konstante Kühlung gesichert. Die NEW sagte spontan zu. "Wenn wir Gefahr für die Stadt abwenden können, tun wir das gerne", sagte eine Unternehmenssprecherin gestern. Außerdem sei die Freibadsaison sowieso beendet gewesen, das Bad also menschenleer. Ein NEW-Mitarbeiter, der in einer Betriebswohnung am Schwimmbadgelände lebt, öffnete einen Nebeneingang. So konnte die Gasflasche in ein Becken gelassen werden, das noch mit Wasser gefüllt ist. Für die Nacht wurde ein Wachdienst abgestellt.

Und falls jetzt einige Badefreunde oder Naturschützer Sorgen haben sollten, aus der Flasche könnten gefährliche Stoffe ins Wasser geflossen sein: Nein, das Behältnis war gut verpackt, und außerdem wird zur nächsten Freibadsaison neues Wasser ins Becken gelassen.

(RP)
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