Bereits vor zwei Monaten hatte der EZP-Vorsitzende die Auflösung des Vereins angekündigt. Seine Gruppe sei auf "ekelhafte und hinterlistige Weise" aus Mönchengladbach vertrieben worden, erklärte Lau. Möglicherweise wollte EZP aber in Wirklichkeit nur dem Makel des Vereinsverbots entgehen. Außerdem endete am 30. Juni die auf drei Jahre befristete Gemeinnützigkeit, die das Finanzamt Braunschweig zugestanden hatte.

Auf der EZP-Homepage hat sich allerdings wenig geändert: Der Name taucht nicht mehr auf, aber Sven Lau macht dort nach wie vor Reklame für seinen Zam-Zam-Shop. Und es wird für eine Hadsch-reise geworben, an der neben Lau auch der ehemalige Vereinsvorsitzende Muhamed Ciftci teilnimmt. Im Impressum erscheint jetzt der Verein Medina. Beim Amtsgericht Mönchengladbach gibt es dafür keinen Eintrag.

Nach RP-Informationen wurde Medina bereits im Oktober 2010 ins Vereinsregister Hamm eingetragen — ungefähr zu dem Zeitpunkt also, als erstmals Diskussionen über ein mögliches Verbotsverfahren gegen EZP aufbrandeten. Als Geschäftsführer im Vereinsregister wird Batuhan Tirgil angegeben, der gleichzeitig Geschäftsführer von EZP-Hadschreisen ist — mit Sitz an der Waldhausener Straße 86a, der Adresse des Zam-Zam-Shops von Sven Lau, dem früheren Vorsitzenden von EZP.

Im Internet wird seit kurzem jedoch Ilhami Gezer als Geschäftsführer von Medina angegeben. Beobachter vermuten, dass der Vereinsname nicht zufällig gewählt wurde: Es besteht eine Namensgleichheit zu einem gemäßigten und gut beleumundeten muslimischen Verein aus Nürnberg.