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Mönchengladbach Familienzusammenführung in Neuwerk

Mönchengladbach · Mit seinen beiden Kindern Annick und Pierrick stand das Prinzenpaar zum Abschluss des Sitzungskarnevals bei denUehllöekern in der Krahnendonkhalle auf der Bühne. Die war proppevoll und ist längst Karnevalshochburg geworden.

Der Trend ist klar: Die ganz großen Sitzungen im Kunstwerk, neuerdings im Theater im Nordpark (TiN) und in der Krahnendonkhalle wuppen. Klar - die alte, enge Neuwerker Halle, bei der Schunkeln im Stehen zu einer logistischen Herausforderung wurde, hatte was. Doch so ein 1000-Mann-und-Frau-Saal, mit prächtig kostümierten und höchst feierbereiten Jecken ist schon noch mal eine ganz andere Nummer. Karneval in XXL - das geht richtig gut. Die Krahnendonkhalle ist deshalb längst bevorzugte Anlaufstelle für alle Karnevals-Feierbiester.

Und für Prinzenpaare. Gleich mehrere aus der jüngeren Vergangenheit hatten eine ganz besondere Beziehung zu den Uehllöekern. Auch bei Peter I: und Niersia Janie ist das so. Ihre Tochter Annick (4) tanzt schon bei den Neuwerkern mit; ihr älterer Bruder Pierrick (6) ist wild entschlossen, es seiner Schwester in der kommenden Session gleich zu tun. Auf der Bühne standen am Samstag plötzlich alle vier Homanns gemeinsam.

Das Prinzenpaar fuhr gerade vor, als Annicks Tanzgarde abfahren wollte. Also gab es kurzerhand eine Familienzusammenführung auf der Bühne. Während Prinz und Niersia ihre Reden hielten und sangen, turnte Annick so ausgelassen und erstaunlich professionell mariechen-like über die Bühne, als müsste sie das Programm ihrer Garde alleine noch mal zeigen. Uehllöeker-Präsident Willi Kleuser fand natürlich auch dafür den ultimativ passenden Begriff: "Kleine Dancing-Queen".

Die Neuwerker haben schon traditionell ein feines Händchen für die Programmgestaltung und mischen mit großen und noch nicht so bekannten Namen, mit Party-Musik, Comedy-Elementen, einem Schuss Schrägen und Tanzgarden einen sehr süffigen Party-Cocktail. Einer, der noch nicht so lange auf den Karnevalsbühnen unterwegs ist, den man dort aber definitiv gerne öfter sehen möchte, ist Hastenraths Will. Und zwar nicht nur, weil er gut improvisiert und deshalb auch schon zweieinhalb Stunden nach Abpfiff sehr ordentliche Derby-Pointen lieferte. Sondern, weil er sich gleichzeitig auch gut vorbereitet. So mixte er einen guten Schuss Neuwerker-Bettrather Lokalkolorit in sein Programm.

Für das schräge Moment sorgte der Comedian Joachim Jung mit seinem Alter ego Lieselotte Lotterlappen. Die scharfzüngige Mit-Fünfzigerin ist eine Mischung aus Marlene Jaschke und Lilo Wanders, zotenfest und sich mit Wollust am Spiel auf die Zuschauer stürzend. Die werden schnell in die Pointen-Schlacht einbezogen, auf den Boden zu schauen hilft da nix. Stehende Ovation am Ende zeigten, dass dieses Konzept aufgegangen ist.

Der Rest war Schunkeln, Lachen, Tanzen, zum Beispiel dank Blom & Blömcher und Echte Fründe. Deren Sänger Reiner Mörkens gratulierte fair zum "verdienten Derbysieg" und klagte über die "Idioten, die den Fußball kaputt machen wollen". Knacki Deuser und die Dröpkes rundeten das Programm ab. Das Prinzenpaar versprach: "Wir kommen nächstes Jahr wieder. Denn das ist ein Stück Heimat hier." Viele der Gäste sahen das weit nach Mitternacht ganz ähnlich.

(RP)
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