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Mönchengladbach Fanbus-Attacke: 1. FC Köln schmeißt Ultras raus

Mönchengladbach · Baseballschläger, Gasrevolver, ein Schießkugelschreiber zum Abschießen von Pyrotechnik, Vermummungsmaterial, Rauschgift und hochexplosives Bengalisches Feuer: Die Kölner Polizei hat gestern bei einer Razzia bei der Ultra-Gruppierung "Wilde Horde 1996" des 1. FC Köln zahlreiche Gegenstände sichergestellt, die kaum in die Tasche von Fußball-Anhängern gehören. Mitglieder der "Wilden Horde" sollen es gewesen sein, die am Abend des 4. März teilweise vermummt einen Borussia-Fan-Bus auf einem Rastplatz bei Siegburg angriffen und versuchten, den Bus auf der A 3 mit ihren Autos auszubremsen und abzudrängen.

 Baseballschläger, Gasrevolver und Totenkopf-Masken aus dem Horrorfilm "Scream" wurden bei Mitgliedern der "Wilden Horde" gefunden.

Baseballschläger, Gasrevolver und Totenkopf-Masken aus dem Horrorfilm "Scream" wurden bei Mitgliedern der "Wilden Horde" gefunden.

Foto: Uwe Miserius

"Wir dürfen das noch nicht einmal bei uns im Gebäude lagern, weil das so ein gefährliches Zeug ist", sagte ein Polizeisprecher zu dem gefundenen Sprengstoff, der vermutlich illegal aus dem Ausland importiert worden sei. Auch Handys, Laptops und Videoaufnahmen wurden beschlagnahmt. Die Polizei hatte am frühen Donnerstagmorgen das "Wilde Horde"-Quartier in Köln-Vogelsang sowie die Wohnsitze von 21 mutmaßlichen Mitgliedern in Köln, Bergisch Gladbach, Wipperfürth, Kall, Zülpich, Nettersheim und Dernau (Rheinland-Pfalz) durchsucht. 18 Beschuldigte mussten vorübergehend mit ins Polizeipräsidium. Ermittelt wird mittlerweile gegen 22 Kölner Anhänger, wegen der Vorwürfe Nötigung, Bedrohung, Sachbeschädigung und Landfriedensbruch. 26 bis 28 Personen werden mit dem Überfall in Verbindung gebracht.

Der 1. FC Köln reagierte prompt. "Der Club wird der 'Wilden Horde' im Rahmen der eigenen Zuständigkeit nach den neuen vorliegenden Erkenntnissen den Status des offiziellen Fanclubs des 1. FC Köln entziehen", so Geschäftsführer Claus Horstmann. Zudem werde man die neuen Tatverdächtigen mit einem langjährigen bundesweiten Stadionverbot belegen und sie aus dem Club ausschließen. "Die verantwortlichen staatlichen Organe sollten aus unserer Sicht zudem ernsthaft prüfen, ob ein Verbotsverfahren nach dem Vereinsrecht eingeleitet werden kann." Horstmann rief alle Anhänger dazu auf, ihre Horden-Mitgliedschaft zu kündigen, um sich zu distanzieren. SPORT

(RP)
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