Mönchengladbach Festival im JHQ: Marek Lieberbergs Forderungen sorgen für Irritationen

Mönchengladbach · Die Stadt verhandelt weiter um einen Mietvertrag für das frühere Militär-Areal. Dabei gibt es mehrere Hindernisse. CDU-Chef Schlegelmilch ist optimistisch.

Pressekonferenz: Lieberberg verkündet neues Festival für Mönchengladbach
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Konzertveranstalter Marek Lieberberg möchte im ersten Jahr weniger Miete für sein geplantes Festival im JHQ zahlen und bis zum 31. Oktober sicher wissen, dass Mönchengladbach die Zusage des Landes für die Erstaufnahmeeinrichtung des Landes bekommt. Das hat er nach Informationen der RP über eine Offenbacher Anwaltskanzlei die Stadt wissen lassen.

Die Antwort der renommierten Mönchengladbacher Kanzlei Kapellmann im Auftrag der Stadt kam sofort: Dass Lieberberg sich an seine Zusagen nicht mehr gebunden fühle, sei unverständlich und enttäuschend. Alles, was sich finanziell nachteilig für die Stadt auswirke, komme nicht in Betracht, stellen die Anwälte "in aller Deutlichkeit klar".

Lieberberg hatte mit der Bundesanstalt für Immobilienangelegenheit (Bima) schon die Miete für sein Festival "Rock am Ring" im JHQ ausgehandelt. Sie bestand aus einer Grundmiete und einem Anteil, der erst ab einer gewissen Zuschauerzahl zu zahlen war.

Nachdem der Plan, "Rock am Ring" in Gladbach zu organisieren, gescheitert war, bot Lieberberg ein anderes Festival für den Sommer 2015 an und versicherte, die Konditionen aus seiner Vereinbarung mit der Bima sollten dafür weiter gelten. Nun argumentieren seine Anwälte, dass beim neuen Festival zunächst nur mit 35.000 bis 40.000 Besuchern kalkuliert werde. Erst bei späteren Auflagen könnten bis zu 85.000 Besucher kommen. Darum müsse die Miete entsprechend reduziert werden.

Der CDU-Fraktionsvorsitzende Hans Peter Schlegelmilch zeigte sich zwar irritiert über das Schreiben von Lieberberg, bleibt aber optimistisch. "Wir versuchen mit unverminderter Energie, die Chance beim Schopfe zu packen. Ich bin guten Mutes, dass das gelingt."

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Allerdings werde man nicht um jeden Preis versuchen, ein Festival ins JHQ zu holen. "Wir haben immer gesagt, dass wir das tun, was die Stadt voranbringt und auch wirtschaftlich vernünftig ist. Dabei bleibt es. Ohne die verabredete Miete wird das Konstrukt nicht funktionieren", sagt Schlegelmilch.

Derweil sind auch die Verhandlungen mit dem zweiten Mieter, dem Land Nordrhein-Westfalen, zäh. Für die Erstaufnahmeeinrichtung wollte das Land am liebsten die Stadt in Vorleistung treten lassen - ohne mit ausreichender Verbindlichkeit zu erklären, dass sie tatsächlich Gebäude im JHQ mietet.

Doch in dieser Frage zeichnet sich eine Lösung ab. Möglicherweise mietet das Land nun im ersten Schritt doch direkt von der Bima. Klappt der Plan, dass die Stadt das JHQ mietet, würde die Stadt diesen Mietvertrag mit übernehmen.

(RP)
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