Busunglück in Mönchengladbach "Flüchtiger Fahrgast" wollte Verletzten helfen

Mönchengladbach · Der Mann, der kurz nach dem Unfall aus dem Fahrzeug sprang, meldete sich bei der Polizei. Er ist ein Anwohner. Die Ermittlungen gehen weiter.

 In dem Haus an der Kölner Straße klafft ein großes Loch. Hier fuhr am Sonntag ein Linienbus ungebremst hinein.

In dem Haus an der Kölner Straße klafft ein großes Loch. Hier fuhr am Sonntag ein Linienbus ungebremst hinein.

Foto: Reichartz

Der mysteriöse Sprung eines jungen, blonden Mannes aus dem verunglückten Bus ist geklärt. Der 29-Jährige meldete sich bei der Polizei und sprach gestern mit den Ermittlern. Er ist ein Anwohner der Kölner Straße und berichtete, dass er unmittelbar nach dem Unfall in den Bus gestiegen sei, um nachzusehen, ob er Verletzten helfen könne. Da der Bus aber bis auf den Fahrer leer gewesen sei, wäre er durch das Fenster wieder heraus gesprungen. Um den schwer verletzten Fahrer hätten sich schon andere Menschen gekümmert. So sei für ihn nichts mehr zu tun gewesen. Zeugen hatten zuvor der Polizei gemeldet, dass sie einen jungen Mann aus einem zerborstenen Seitenfenster haben springen sehen, der plötzlich weg gewesen sei.

Mit dem schwer verletzten Busfahrer, der am vergangenen Sonntag zwei Ampelmasten und eine Straßenlaterne rammte und anschließend in ein Haus fuhr, hat die Polizei zwar schon einige Sätze sprechen können, eine ausführliche Befragung sei aber erst in ein paar Tagen möglich, wie Polizeisprecher Willy Theveßen gestern berichtete. Der Zustand des Mannes sei stabil. Vorbehaltlich weiterer Ermittlungen und Untersuchungen könnten nach derzeitigem Erkenntnisstand gesundheitliche Probleme des Fahrers unfallursächlich gewesen sein, so Theveßen.

Gebäude einsturzgefährdet – Bus steckt weiter in Häuserwand fest
11 Bilder

Gebäude einsturzgefährdet – Bus steckt weiter in Häuserwand fest

11 Bilder

Über zwei Stunden hatte der Busfahrer am Sonntagabend eingeklemmt im Bus gesessen, bevor die Rettungskräfte ihn bergen konnten. Denn durch die Wucht des Aufpralls auf die Hauswand war das Gebäude akut einsturzgefährdet. Wäre das Fahrzeug ohne weitere Sicherungsmaßnahmen herausgezogen worden, hätte die Gefahr bestanden, dass das Haus über dem Bus und dem Fahrer zusammengebrochen wäre. Auch jetzt noch ist das Gebäude an der Kölner Straße einsturzgefährdet. Das Haus ist mit einem Zaun abgesichert. Das Loch in der Wand soll zunächst mit Hartfaserplatten geschlossen werden. Die Kölner Straße bleibt bis auf Weiteres voll gesperrt, damit der Verkehr das Gebäude nicht erschüttert.

Die Ermittlungen und Vernehmungen zu dem spektakulären Busunglück dauern an. Die Ermittler der Verkehrsinspektion suchen weiterhin noch Zeugen. Darüber hinaus sind sie an privaten Bildern und Videos interessiert, die von der Unfallstelle am Sonntag gemacht wurden. Hinweise an 02161 290.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort