Mönchengladbach Flüchtlinge kommen in Schulen unter

Mönchengladbach · Die Notunterkünfte sind voll, in der ehemaligen Grundschule an der Orffstraße in Wickrath leben bereits Asylsuchende. Jetzt soll auch die frühere Grundschule an der Friesenstraße in Giesenkirchen hergerichtet werden.

Das Leben im Asylbewerberheim Luisental in Mönchengladbach
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Weil die Übergangswohnheime für Asylsuchende bereits seit drei Wochen aus den Nähten platzen, wird in der kommenden Woche das zweite leerstehende Schulgebäude zur Notunterkunft. Schon in der kommenden Woche werden die ersten Flüchtlinge in das ehemalige Grundschulgebäude an der Friesenstraße in Giesenkirchen ziehen. Die ehemalige Schule an der Orffstraße wurde bereits für die Aufnahme von asylsuchenden Menschen hergerichtet. 45 Menschen leben hier bereits. Es ist noch Platz für weitere 30 Personen. In einem Vier-Familien-Haus am Rande des JHQ, das der EWMG gehört, könnten 20 Menschen untergebracht werden. Außerdem ist dort noch Platz für Container, in denen bis zu 60 Menschen wohnen könnten. Dieser Platz wird dringend benötigt.

Das ist das Problemhaus in Mönchengladbach
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Foto: hpr

Denn: Die Bezirksregierung Arnsberg wird deutlich mehr Flüchtlinge nach Mönchengladbach schicken als bisher angenommen. Und: Das das Land wird die große Erstunterkunft im JHQ später fertig bekommen - wahrscheinlich erst im Herbst 2015. Das gab die Stadt jetzt bekannt (die RP berichtete). Im September erwartet der kommissarisch für das Thema Verantwortliche, Dr. Gert Fischer, 100 statt 60 Asylsuchende. Bis Jahresende hatte die Stadt mit 300 neuen Flüchtlingen gerechnet, es werden nach jüngster Prognose wohl 500 oder mehr.

So sah Duisburgs Zeltstadt für Asylbewerber aus
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"Neben diesen kurzfristigen Maßnahmen wird die Stadtverwaltung das Infrastrukturprogramm für die Asylbewerberunterkünfte bis zum Beginn der Haushaltsberatungen im Herbst vollständig überarbeiten und den politischen Gremien vorlegen", teilte gestern Stadtsprecher Dirk Rütten mit. Eine längerfristige Planung, wie viele Unterkünfte die Stadt Mönchengladbach in Zukunft benötigt, sei auch deshalb schwierig, weil nicht klar ist, wann die vom Land Nordrhein-Westfalen geplante Erstaufnahmeeinrichtung für mindestens 500 Asylbewerber im ehemaligen JHQ realisiert wird. "Nach jüngsten Informationen aus dem Innenministerium ist dies für Herbst 2015 geplant", sagte Rütten. Die in dieser Einrichtung geschaffenen Plätze würden auf die Zahl derjenigen Asylbewerber angerechnet, die die Stadt Mönchengladbach aufnehmen muss.

So leben Zuwanderer im Problemhaus
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Foto: dpa, Caroline Seidel

Von Januar 2013 bis August 2014 hat sich die Zahl der Menschen, die Leistungen nach dem Asylbewerber-Leistungsgesetz erhalten, von 536 auf rund 1100 mehr als verdoppelt, teilte die Stadt gestern mit. Davon leben zurzeit rund 320 Personen in selbst angemietetem Wohnraum, alle anderen in städtischen Übergangseinrichtungen, -wohnungen und Notunterkünften.

Eine Folge: Die im Haushalt 2014 bereitstehenden Mittel für die Sicherstellung des Lebensunterhalts und für Krankenhilfe von insgesamt 3 687 000 Euro werden nicht ausreichen. Bis zum Jahresende fallen zusätzliche Kosten von mehr als zwei Millionen Euro an. Der Finanzausschuss muss sich in seiner Sitzung am 18. September mit dem steigenden Finanzbedarf und einer präziseren Kostenplanung befassen. Die soll dem Rat am 1. Oktober zur Entscheidung vorgelegt werden.

(RP)
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