Mönchengladbach Flüchtlinge: Werden die Neubauten doch gebraucht ?

Mönchengladbach · Möglicherweise muss die Stadt Mönchengladbach trotz der Einrichtung im JHQ für drei Millionen zwei neue Unterkünfte für Flüchtlinge bauen.

Noch immer ist nicht sicher, ob das Land tatsächlich eine große Erstunterbringungseinrichtung für Asylbewerber im JHQ einrichtet. Der Vertrag mit dem Grundstückseigentümer, der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben, ist nach wie vor nicht unterschrieben. Oberbürgermeister Norbert Bude sagte in der Ratssitzung: "Ich hoffe, dass sich das Land bis zur konstituierenden Ratssitzung am 23. Juni endlich entschieden hat." Davon hängt für Mönchengladbach einiges ab. Denn wenn Flüchtlinge in das ehemalige Militärgelände im Westen der Stadt ziehen, werden der Stadt diese angerechnet. Und das bedeutet: Sie muss weniger Unterkünfte im Rest der Stadt bereithalten.

Doch was genau dieses "weniger" bedeutet, ist offenbar längst nicht so klar, wie es bisher den Anschein hatte. Auf Nachfrage erklärte Bude sichtlich angefressen: "Die Planungen für die beiden Neubauten laufen weiter." Details wollte er auf Nachfrage nicht nennen. "Es laufen noch Verhandlungen mit dem Land", sagte Bude in der Ratssitzung.

Das Leben im Asylbewerberheim Luisental in Mönchengladbach
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Das Leben im Asylbewerberheim Luisental in Mönchengladbach

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Ursprünglich sollte sowohl in Eicken als auch im Luisental gebaut werden, damit nicht länger Asylbewerber in Baracken untergebracht werden müssen. Beide Bauprojekte sollten längst weiter gediehen sein. "Bisher hat die Stadt den Eindruck erweckt, als würden die Neubauten durch das JHQ überflüssig", wundert sich FWG-Ratsherr Klaus Oberem. Für den Fraktionsvorsitzenden Dr. Hans-Peter Schlegelmilch ist klar: "Diese Aussagen funktionierten nach dem Prinzip Hoffnung. Nach allem, was man von den Fachleuten hört, werden wir die beiden neuen Gebäude auf jeden Fall brauchen." Tatsächlich kommen Flüchtlinge auf zwei Wegen nach Mönchengladbach. Die einen werden nach einem Schlüssel vom Land zugewiesen. Von denen bekäme Mönchengladbach wegen der Erstunterbringungseinrichtung entsprechend weniger. Die Folgeantragsteller melden sich bei der Stadt selbst. Wie viele dieser Asylbewerber Mönchengladbach mittelfristig unterzubringen hat, ist schwer zu kalkulieren.

(RP)
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