Mönchengladbach Flüchtlingsexperte diskutiert mit Gesamtschülern

Mönchengladbach · Die Flüchtlingssituation beschäftigt derzeit viele - auch Peter Blomert, Leiter der Gesamtschule Espenstraße. Deswegen lud er den Journalisten Andreas Zumach ein, um die Thematik gemeinsam mit den Schülern der Oberstufe zu durchleuchten. "Darin haben zwei Drittel der Schüler einen Migrationshintergrund und sind durch Familie, Freunde und Bekannte oft direkt betroffen", erläutert Blomert. Zumach ist seit 1988 UNO- und Schweiz-Korrespondent der Tageszeitung (taz) sowie freier Korrespondent für andere Rundfunkanstalten. Er gilt aus Spezialist in der Flüchtlingsproblematik. "Die Konflikte der Welt kommen zu uns: IS-Terror und Krieg in Syrien, Millionen Menschen auf der Flucht, Europa im Streit. Was tun?" - so lautete der Titel der seiner anderthalbstündigen Veranstaltung.

 Journalist Andreas Zumach diskutierte anderthalb Stunden mit den Schülern der Oberstufe.

Journalist Andreas Zumach diskutierte anderthalb Stunden mit den Schülern der Oberstufe.

Foto: Ilgner Detlef (ilg)

Er berichtete nicht nur über die momentane Flüchtlingssituation, sondern diskutierte mit den Schülern über die Entstehung der Flüchtlingswelle, die Probleme in den Heimatländern der Flüchtlinge sowie den Umgang der Politik mit der Problematik. Immer wieder bezog er die Schüler mit. Zu den wichtigsten Punkten seines Vortrags gehörten der lange zurückliegende Ursprung der Flüchtlingssituation sowie die dringende Notwendigkeit, sich bewusstzumachen, aus welchen politisch und wirtschaftlich schlechten und auch lebensbedrohlichen Lagen die Menschen fliehen. Er verdeutlichte dieses an Beispielen einiger Krisenländer. Heiß diskutiert wurde aber auch die Frage, wie legitim es ist, einige Flüchtlinge zurückzuschicken, während andere im Land bleiben dürfen.

Immer wieder stellten die Schüler Fragen zur Lösung der Konflikte und wie man die Flüchtlinge besser einbinden könne. Zusammen mit den Schülern überlegte der Journalist, welche Lösungen es für die derzeitigen Krisen geben könnte. Zumach zeigte sich überzeugt, dass zumindest einige der Konflikte lösbar sind. "Wenn niemand mehr Waffen, Munition und Ölreserven in die betroffenen Regionen liefert, könnte man den Krieg beenden", betonte er. Außerdem müssen die betroffenen Länder mit der Hilfe Europas die Chance kriegen, sich wirtschaftlich und politisch stabilisieren. Und er hatte noch eine positive Botschaft dabei. Die letzte große Flüchtlingswelle zu Zeiten des Jugoslawienkriegs sei gut bewältigt worden: "Wir haben es also schon mal geschafft", sagte Zumach.

(vika)
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