Mönchengladbach Fluglärm-Gegner sehen sich nach Anhörung bestätigt

Mönchengladbach · Nach gut einer Woche ist die öffentliche Marathon-Redeschlacht um die geplante Expansion des Düsseldorfer Flughafens zu Ende gegangen. Anfang der Woche sei die Anhörung nach insgesamt mehr als 600 Wortmeldungen beendet worden, teilte eine Sprecherin der Düsseldorfer Bezirksregierung mit. Nun ist das NRW-Verkehrsministerium am Zug. Dort wird über den Antrag des Flughafens Düsseldorf entschieden. Der drittgrößte deutsche Airport möchte deutlich mehr Starts und Landungen abwickeln dürfen.

Die "Bürgerinitiative gegen Fluglärm" sah ihre Kritik indes bestätigt: Der Flughafen habe den Nachweis eines Bedarfs nicht erbracht und keine belastbare Prognose vorgelegt. Er habe zudem einräumen müssen, dass er in Spitzenzeiten von einem Anstieg der Flugbewegungen um bis zu 30 Prozent ausgeht. Eine lückenlose Umweltverträglichkeitsprüfung habe er ebenfalls nicht vorgelegt. Bereits heute sei die Situation der Anwohner unerträglich, hieß es weiter. Durch eine extreme Zunahme der Verspätungen werde die Nachtruhe trotz Nachtflugverbots immer stärker beeinträchtigt.

Die Aussprache war nach den fast 41.000 schriftlichen Einwendungen in der Düsseldorfer Messe anberaumt worden. Dorthin waren am ersten Tag noch 210 Menschen gekommen, in den Folgetagen waren es dann deutlich weniger. Aus Mönchengladbach nahmen Frederick Skupin und Hajo Siemes von der Bürgerinitiative "Gegen Fluglärm MG-Ost" an der Anhörung teil. "Das Allgemeinwohl und der Schutz der Bevölkerung vor noch mehr Lärm sind wichtige Voraussetzungen, um einen Antrag auf Kapazitätserweiterung zu genehmigen. Diese Voraussetzungen sind nach Aktenlage und nach heutigem Stand jedoch nicht gegeben", sagte Siemes im Anschluss. "Wir gehen davon aus, dass der Antrag so nicht genehmigungsfähig ist."

Während der Anhörung konnten die Bedenken aus Mönchengladbach zu Protokoll gegeben werden. Diese würden somit im weiteren Verfahren berücksichtigt. Dies gelte auch weiterhin für alle Stellungnahmen und Einzeleinwendungen, die rechtzeitig ins Verfahren eingebracht wurden. "Nun sind die Bezirksregierung und das NRW Verkehrsministerium im weiteren Verfahren am Zuge, bevor die Politik letztendlich entscheidet", stellt Frederick Skupin abschließend fest.

(dpa/tler)
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