Mönchengladbach Jojo-Effekt in Freibädern

Mönchengladbach · Am Montag Sonnenschein, volle Wiesen und gut gefüllte Schwimmbecken. Tags darauf Regen, kühle Temperaturen und eben nahezu leere Freibäder. Die wechselhaften Wetterbedingungen wirken sich nicht nur auf den menschlichen Kreislauf aus. Auch Freibäder stehen bei dem "JoJo-Wetter" organisatorischen Herausforderungen gegenüber. Flexibilität der Mitarbeiter und Organisation sind hierfür gefragt.

 Bei den gestrigen Temperaturen hatte nicht nur Luana (1,5 Jahre) Spaß im Freibad. Gestern war es auch wieder voll im Volksbad. Am Dienstag waren nur 45 Menschen da.

Bei den gestrigen Temperaturen hatte nicht nur Luana (1,5 Jahre) Spaß im Freibad. Gestern war es auch wieder voll im Volksbad. Am Dienstag waren nur 45 Menschen da.

Foto: Isabella Raupold

"Das unbeständige Wetter ist am Niederrhein nichts Neues. Durch die wechselhaften Bedingungen können die Personalkosten nach oben oder unten tendieren", sagt Rolf Heithausen, Abteilungsleiter für Bäder bei der NEW. Die Personalplanung für einen ordnungsgemäßen Badebetrieb zu gewährleisten, ist dieser Tage eine große Herausforderung. "Schwimmmeister müssen wegen des Wetters flexibel arbeiten", sagt der Abteilungsleiter.

Gut, dass viele Schwimmmeister nicht an feste Zeiten gebunden sind. Er erklärt: "Häufig handelt es sich bei den Schwimmmeistern um Abitur-Absolventen, die vor ihrem Studium nebenbei arbeiten. Von Tag zu Tag wird entschieden, wie viele Arbeitskräfte benötigt werden", so Heithausen. Auch die Erfahrung dreier Stammkräfte des Volksbads hilft, die Wettersituation und den damit verbundenen Personalbedarf einschätzen zu können.

Auch an den Besucherzahlen macht sich das wechselhafte Wetter der vergangenen Tage bemerkbar: Suchten am Montag bei sommerlichen Temperaturen mit über 30 Grad Celsius noch 4500 Besucher das Volksbad auf, waren es am Dienstag bei 17 Grad und Schauern nur noch 45. Insgesamt gesehen kann man dennoch schon jetzt von einer durchaus positiven Zwischenbilanz sprechen: Es sind 5000 Besucher mehr als im Vorjahr. 2014 waren die Besucherzahlen des Volksbads alles andere als vielversprechend. Damals musste man sogar einen Rückgang von vierzig Prozent im Vergleich zu 2013 konstatieren. Nur etwa 48 000 Badegäste kamen 2014, 2013 waren es noch 87 500. Ein wechselhafter Sommer mit ausgiebigen Regenabschnitten war hierfür im Vorjahr verantwortlich. Heithausen hofft, durch einen sonnenreichen August, die 70 000-Besucher-Grenze in diesem Jahr knacken zu können. Damit läge man im Durchschnitt der vergangenen zehn Jahre. Im Schlossbad Niederrhein sind die Besucherzahlen dieses Jahr ebenfalls schon jetzt höher als im Vorjahr.

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"Die NEW Bäder durchleben einen über weite Strecken ruhigen Sommer, was beispielsweise Unfälle angeht", so Heithausen weiter. Nur vereinzelt komme es zu Situationen, bei denen die Schwimmmeister Hilfe leisten müssen. "Es gibt gelegentlich Familien, die ihre Schwimmfähigkeiten unterschätzen, möglicherweise aus Versehen ins tiefere Wasser gehen und so für Unruhe sorgen", sagt er.

Ob "JoJo-Wetter" oder nicht, die NEW-Bäder sind weiterhin gewappnet für den Restsommer, die momentanen Besucherzahlen sprechen für sich.

(RP)
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