Mönchengladbach Freizeit in Mülfort: Eine Karte lotst Jugendliche zu Top-Aktivitäten

Mönchengladbach · Hendrik Fugmann hat eine Quartierskarte für Kinder und Jugendliche erstellt. Sie zeigt 42 Pins in Mülfort-Dohr, jeder Orientierungspunkt steht für eine bestimmte Aktivität. Fugmann ist Jugendlotse.

 Von Rheydt-Mülfort aus ist es nicht weit bis zur Niers. Und da haben die Kanuten des SSV Rheydt ihr Trainingsquartier. Auch auf sie wird auf der Quartierskarte hingewiesen.

Von Rheydt-Mülfort aus ist es nicht weit bis zur Niers. Und da haben die Kanuten des SSV Rheydt ihr Trainingsquartier. Auch auf sie wird auf der Quartierskarte hingewiesen.

Foto: SSV Rheydt

Zweiundvierzig bunte Pins verteilen sich auf der Karte von Mülfort-Dohr: der Sportpark an der Bruchstraße hat einen gelben, der Abenteuerspielplatz Römerbrunnen einen dunkelblauen. Der Spielplatz im Bresgespark ist lila gekennzeichnet, die Realschule an der Niers rot, das Bootshaus der Kanuabteilung des SSV Rheydt grün. Es gibt viele Orte für Kinder und Jugendliche im Stadtteil. "Viel mehr als man denkt", sagt Hendrik Fugmann, der im Rahmen des Projekts Jugendlotse im Quartier die Karte erstellt hat.

"Was geht Mülfort?" hat er die Karte genannt, die auch im Internet verfügbar ist. Kinder und Jugendliche können auf einen Blick sehen, was in ihrem Stadtteil alles los ist. Die Orte sind in Kategorien wie Schulen, Spiel- oder Sportplätze eingeteilt und farblich entsprechend markiert. Die Karte ist zweisprachig deutsch und türkisch und enthält auch die Kontaktdaten der jeweiligen Einrichtungen und Angebote. "Das ist ein greifbares Ergebnis des Projekts", stellt Awo-Vorstand Uwe Bohlen erfreut fest.

Die Awo hat das vom Land finanzierte Jugendlotsen-Projekt umgesetzt. "Neue Akzente konnten nicht gesetzt werden, dazu war der Projektzeitraum zu kurz", sagt Bohlen. "Aber man kann sehen, was der Stadtteil alles bietet." Sozialdezernentin Dörte Schall hofft, dass die Karte ihren Platz an der Kühlschranktür oder Pinnwand findet. "So können Eltern sehen, wo der nächste Spielplatz ist, zu dem sie ihr Kind allein schicken können", sagt sie. "Es ist wichtig, den Kindern den Schritt selbstständig zuzutrauen."

Natürlich gibt es in digitalen Zeiten die Quartierskarte auch im Internet. Auf der Printversion führt ein Barcode, den man mittels App einlesen kann, auf die entsprechende Seite. So können Kinder und Jugendliche die Karte auch unterwegs nutzen, zum Beispiel um herauszufinden, wo die nächste Bushaltestelle oder ein Wlan-Hotspot ist. Hendrik Fugmann hat sich all diese Informationen, die in der Karte zusammengetragen wurden, erwandert: Er war zu Fuß in Mülfort-Dohr unterwegs, hat sich umgesehen und eine Menge gefunden. Die Quartierskarte wurde in einer Auflage von 2500 Stück gedruckt und soll an Schulen und Kindergärten verteilt werden. Damit endet das nur auf wenige Monate angelegte Projekt. "Wir hätten gern auch längerfristig gearbeitet, aber dafür gab es keine finanzielle Unterstützung", erklärt Bohlen. "Wir mussten mit Ruhrgebietsstädten um die Fördermittel konkurrieren und haben dann den Zuschlag für den Jugendlotsen bekommen."

(RP)
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