Mönchengladbach Freund der Mutter missbrauchte zwei Kinder

Mönchengladbach · Wegen sexuellen Missbrauchs von zwei Kindern in 17 Fällen hat die Erste Jugendkammer am Montag einen Mönchengladbacher (31) zu einer Haftstrafe von vier Jahren und drei Monaten verurteilt.

 Der Bundesgerichtshof hat die Rechte von Autoherstellern gestärkt.

Der Bundesgerichtshof hat die Rechte von Autoherstellern gestärkt.

Foto: ddp, ddp

Der Angeklagte, der bisher noch nie aufgefallen war, hatte spontan die massiven Vorwürfe der Anklage zugegeben: "So wie es die Staatsanwältin vorgelesen hat, stimmt alles”. Danach hat sich der gebürtige Berliner in der Zeit vom November 2004 bis März 2009 an zwei kleinen Jungen vergangen.

Als er damals aus beruflichen Gründen in Mönchengladbach gelandet war, hatte er sich mit deren Müttern angefreundet. Offenbar passte der Angeklagte regelmäßig auf die Kinder auf. Ungewöhnlich offen gestand der Mann ein, sich dabei mehrfach an den Jungen bis zum Oral- und Analverkehr vergangen zu haben.

"Ich kann es nicht erklären. Vielleicht bin ich noch nicht ganz erwachsen”, stammelte der 31-Jährige und schilderte ein Erlebnis aus seiner Kindheit. Da sei er selbst Opfer einer sexuellen Misshandlung geworden. Er habe Probleme, sich Frauen zu nähern, die ihm gefielen. Am Ende versprach der Angeklagte: "Ich will eine Therapie machen und später selbst mal eine Familie gründen.”

Weil der 31-Jährige gestern die massiven Übergriffe ohne wenn und aber eingestand, mussten die beiden Jungen nicht zur Tat aussagen. Allerdings war eines der Opfer, ein 15-jähriger Schüler bereit, sich den Fragen des Gerichts zu stellen. Tapfer erklärte der Schüler sinngemäß: "Ich habe es ganz gut geschafft, damit umzugehen.”

Etwas später ergänzte der 15-Jährige: "Ich bin wütend und sauer auf den Angeklagten. Er soll einen Denkzettel haben. Und ich hoffe, dass er so etwas nie wieder tut.”Bei der Urteilsfindung berücksichtigten die Richter, dass der Angeklagte nicht vorbelastet ist und dass er ein ungewöhnlich rückhaltloses Geständnis abgelegt hat.

Kaum hatte der Kammervorsitzende Lothar Beckers die jahrelange Haftstrafe verkündet, erklärte der Angeklagte: "Ich nehme das Urteil an.”

(RP)
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