Mönchengladbach Fünf Konzepte für das Maria-Hilf-Gelände

Mönchengladbach · Deutsche, niederländische und dänische Planungsbüros präsentierten ihre ersten Vorschläge in der städtebaulichen Entwurfswerkstatt. Morgen soll der Siegerentwurf feststehen.

 Bis zur letzten Minute arbeiteten die Teams an ihren Konzepten, um sie dann im voll besetzten Saal des Hauses Zoar der Öffentlichkeit vorzustellen.

Bis zur letzten Minute arbeiteten die Teams an ihren Konzepten, um sie dann im voll besetzten Saal des Hauses Zoar der Öffentlichkeit vorzustellen.

Foto: Ilgner

Halbzeit im Wettbewerb um die besten Ideen für die Neugestaltung des Maria-Hilf-Geländes: Gerade mal zwei Arbeitstage hatten die Planer und Landschaftsarchitekten zur Verfügung, da war schon die erste Präsentation der Ergebnisse angesagt. Bis zur letzten Minute - und ein wenig darüber hinaus - arbeiteten die Teams an ihren Konzepten und Ideen, um sie dann im voll besetzten Saal des Hauses Zoar der Öffentlichkeit vorzustellen.

Die fünf Planungsbüros verfolgen sehr unterschiedliche Ansätze, sind sich aber in einem einig: Das Maria-Hilf-Gelände ist etwas ganz Besonderes. Die eigentliche Herausforderung, nämlich der große Höhenunterschied von neun Metern innerhalb der zu bebauenden Fläche, wird als Stärke empfunden und regt zu kreativen Lösungen an.

Das Team rund um Prof. Christa Reicher hat seinen Vorschlag "Stadtkrone" getauft und will die wunderbaren Grünflächen, die sich hinter dem heutigen Krankenhaus befinden, erhalten und erlebbar machen. Die Randbebauungen werden ergänzt, das Plateau für Wohnungen, aber auch für Gemeinschaftsateliers und Werkstätten genutzt.

Ein dänisch-hamburgisches Team plant dagegen "Franziskanerterrassen": Herzstück ihres Vorschlags ist eine Landschaftstreppe, die von der Aachener Straße aus auf das Plateau hinaufführt. "Landschaftspfade führen zu geheimen und geschützten Orten", führen die Planer mit Blick auf die versteckten Gärten und den alten Klosterfriedhof aus. Sie stellen sich bezahlbares Wohnen an den Rändern, in der Mitte frei finanzierte Gebäude und Eigentumswohnungen in Terrassenlage vor.

Das dritte Team hat seinem Projekt den spielerischen Namen "Maria Hill" gegeben. Hier soll auf dem Gelände öffentlicher Freiraum für alle entstehen. Gebäude, die sich hufeneisenförmig um eine Mitte legen, bieten Privatsphäre für die Bewohner. Auf den umliegenden Straßen wird der Verkehr verlangsamt.

Auch der vierte Entwurf sieht eine Beruhigung der Sandradstraße vor und verengt die Aachener Straße. Auf fünf verschiedenen Niveaus sollen Wohngebäude entstehen, die versteckten Gärten bleiben erhalten. Die Randbebauung wird kleinteilig ergänzt.

Die niederländischen Planer schließlich sehen Gladbach als "Hügelstadt" und wollen "die Topographie dramatisieren". Gleichzeitig soll möglichst viel vom Bestand erhalten werden. Das Team um Dick van Gamereen will größere Teile des Krankenhausgebäudes bewahren und umbauen. Miteinander verbundene, öffentlich zugängliche Innenhöfe ergänzen das Vorhandene. Der jetzige Parkplatz wird in einen Garten verwandelt. Ein Highlight wird mit einem Turm gesetzt, der mit 32 Metern den 25 Meter hohen Turm der Kapelle noch überragt und so die Silhouette akzentuiert. Treppen, die durch Obstgärten führen, verlaufen nicht nur bis zur Aachener Straße, sondern unter ihr hindurch auf die Waldhausener Straße.

Dieser Entwurf kam beim Publikum besonders gut an: Vor allem der Ansatz, das Alte zu bewahren und einzubeziehen, stieß auf deutliche Zustimmung, aber auch die Verbindung zur Waldhausener Straße rief durchaus positive Reaktionen hervor.

Die Planungsteams nahmen Anregungen des Publikums, etwa mehr Platz für Jugendliche, oder den Wunsch nach breiteren Wegen mit. Am heutigen Donnerstag um 18 Uhr werden die finalen Ergebnisse präsentiert. Am morgigen Freitag entscheidet eine Jury über den Siegerentwurf.

(RP)
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