Serie Der Weg Zu Besseren Fotos (3) Für jedes Foto die richtige Perspektive

Mönchengladbach · Durch die Wahl der Perspektive lassen sich interessante Effekte erzielen. Aber man kann auch viele Fehler machen.

 Für die Katze geht es gleich herunter vom Baum, der Fotograf wählt die Perspektive vom Boden hinauf.

Für die Katze geht es gleich herunter vom Baum, der Fotograf wählt die Perspektive vom Boden hinauf.

Foto: Cewe Color

Von oben? Von unten? Oder auf gleicher Ebene? Diese grundsätzliche Entscheidung über die Perspektive muss jeder Fotograf treffen. Die meisten Amateurfotografen neigen zur Zentralperspektive, sie bleiben auf einer Ebene mit dem Objekt, das sie fotografieren wollen. Wählt man die Frosch- oder die Vogelperspektive, kann man Sehgewohnheiten aufbrechen, aber es ist nicht ganz risikolos.

Man kann beim Perspektivwechsel Fehler machen. "Kinder von oben, also aus der Vogelperspektive, aufzunehmen, wirkt herablassend", sagt Sabine Rosenberg, gelernte Fotografin. "Auch bei Tieren ist die Vogelperspektive nicht unbedingt anzuraten." Bei Erwachsenen sei wiederum die Froschperspektive nicht empfehlenswert. "Aber man kann ein bisschen in die Knie gehen, dann wirken die Gesichter weicher", erklärt Sabine Rosenberg. "Bei Porträts oder Gruppenaufnahmen keinen Weitwinkel benutzen", fügt Ulrich Magon, Cewe-Fotofachmann, hinzu. "Das gibt lange Nasen oder bei Gruppenaufnahmen lange Füße."

Während man bei Aufnahmen von Menschen also vorsichtig sein sollte, kann man bei unbelebten Objekten schon eher ans Experimentieren gehen. Bei Landschaften oder Gebäuden kann man ruhig mal das Ungewohnte ausprobieren. "Nimmt man einen Turm wie den Berliner Fernsehturm aus der Froschperspektive auf, beherrscht er das Bild in extremer Weise", sagt Rosenberg.

Bei Aufnahmen von Architektur kann man großartige Effekte erzielen, aber: "Man muss darauf achten, dass die Strukturen erhalten bleiben und gut erkennbar sind", sagt Ulrich Magon. "Stadtlandschaften sind wirklich spannend."

Aber auch im eigenen Garten lassen sich faszinierende Fotos machen, wenn man den gewohnten Standort verlässt, von unten durch durchscheinende Blütenblätter hindurch fotografiert oder von oben in die aufgehende Tulpen- oder Mohnblüte hinein.

Das Licht spielt neben der Perspektive eine wichtige Rolle. Je nach Tageszeit verändert es sich. In den frühen Morgenstunden ist das Licht sanft, am Nachmittag ist es warm und modelliert stärker. Mittags, wenn die Sonne hoch steht, verschwinden die Konturen eher, die Objekte verlieren an Tiefe. Der Effekt erinnert an eine Blitzlichtaufnahme.

Und natürlich ändert sich das Licht auch mit den Jahreszeiten und sorgt für eine besondere Atmosphäre. "Mein Lieblingsmotiv in Mönchengladbach sind die Alleen bei Schloss Wickrath im Herbst, wenn es ein wenig neblig ist", sagt Sabine Rosenberg. "Die Bäume wirken dann wie die Säulen in Kathedralen." Ihr Kollege Ulrich Magon bevorzugt derweil die just entgegengesetzte Jahreszeit. "Morgens um sechs im Frühling das zarte Grün am Bungtbach in Hardterbroich", beschreibt er sein Mönchengladbach-Motiv.

DIE SERIE ENTSTAND IN KOOPERATION MIT CEWE.

(RP)
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