Mönchengladbach Für Jugendliche: Berufliche Zukunft auf einen Blick

Mönchengladbach · Jan Schumann verfügt mittlerweile über einen ganzen Ordner voll mit Teilnahmebestätigungen von Veranstaltungen zur Studien- und Berufsorientierung. Der Schüler der Q1 des Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Gymnasiums hat sie in einem kleinen Heft mit dem Namen "Zukunft MG" gefunden, das die Wirtschaftsallianz für Mönchengladbacher Jugendliche zum Start des Schuljahres nun wiederholt an die Gladbacher Schulen verteilt hat, und ist begeistert. Die Wirtschaftsallianz ist ein Zusammenschluss von sechs Interessenvertretungen der Gladbacher Wirtschaft: Bundesagentur für Arbeit, Industrie- und Handelskammer Mittlerer Niederrhein, Kreishandwerkerschaft, MG-Connect-Stiftung, Unternehmerschaft der Metall- und Elektroindustrie zu Mönchengladbach und der Verband der Rheinischen Textil- und Bekleidungsindustrie, dazu kommt die Hochschule Niederrhein. Diese Allianz hat es sich zum Ziel gemacht, jungen Leuten mit einer 52-seitigen Mini-Broschüre, einer kostenlosen App und einem Wandkalender einen gebündelten Überblick über die von ihr organisierten Veranstaltungen zu geben - den könnte man bei rund 60 Terminen in den nächsten zwölf Monaten sonst schnell mal verlieren. Auf den fertigen 52 Seiten finden sich so etwa ein Elterncafé, der dritte Mönchengladbacher Hochschultag, ein Business-Tag zum Thema Management, ein Berufsparcours oder ein Kursus zum Bau eines Longboards.

"Berufsorientierung ist kein singulärer Vorgang, sondern ein Prozess, den man anstoßen und begleiten muss", sagt Wolfgang Draeger, Geschäftsführer operativ der Arbeitsagentur. Schüler sollen durch das Heft und die darin enthaltenen Kurse neue Ideen für ihre Zukunft erhalten: kompakt und modern gestaltet. Aber auch für die Unternehmen soll sich das Angebot natürlich lohnen: "Die Situation am Arbeitsmarkt hat sich in den letzten Jahren stark verändert. Es wird schwieriger, junge Leute für das Handwerk zu begeistern", berichtet Jürgen Steidel vom Verband der Rheinischen Textil- und Bekleidungsindustrie. Die Angebote sollen Unternehmen und Schüler zusammenführen, die Gleichwertigkeit zwischen einer beruflichen und einer akademischen Ausbildung herausstellen und dem Fachkräftemangel auf diese Weise entgegenwirken.

Bei Jan Schumann ist das Konzept offenbar aufgegangen: "Unter meinen Mitschülern bin ich mittlerweile schon als Berufsberater bekannt", sagt er lachend.

(RP)
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