Mönchengladbach Galerie Noack gibt Gastspiel in Gladbach

Mönchengladbach · Gemälde, Skulpturen, Fotografien: Arbeiten von 20 Künstlern sind im Kühlenhof Hardt zu sehen.

Aus dem Kunstbetrieb zurückgezogen hat sich Klaus Noack nicht, seit er seine Galerie in Eicken 2009 schloss. Vielmehr präsentiert er nun als Gast Ausstellungen in Räumen anderer Galerien. "Das hat den Vorteil, dass man in anderen Gegenden unterschiedliche Besucherkreise erschließen kann", sagt er. Die Vitusstadt hat er nicht aus den Augen verloren. Zum dritten Mal stellt er nun in Räumen der Ateliergemeinschaft K2 im Kühlenhof aus und zeigt Arbeiten von rund 20 Künstlern.

Mit Radierungen und Lithografien von Urs Dickerhof, Jonathan Meese und Per Kirkeby sind neben regional und national bekannten Künstlern auch international namhafte Künstler vertreten. Klaus Noack kombiniert ganz unterschiedliche künstlerische Positionen, die er jede für sich gelten lässt. Zum ersten Mal ist Birgit Merle mit zwei großformatigen Fotoarbeiten dabei. Die Fotografin aus Wegberg suchte ihre Motive in Industriebrachen und hat Details zum Blickpunkt gemacht. So wie auf dem Schwarz-Weiß-Foto einer abgenutzten Stahltür, die einen Aufkleber mit russischen Schriftzügen trägt. Das Besondere an ihren Fotografien ist, dass sie trotz - oder gerade wegen - ihrer reduzierten Motive Geschichten erzählen.

Auch die großformatigen Airbrush-Arbeiten von Karlheinz Koch lassen Raum für Spekulationen. Per Airbrush bearbeitet der in Mönchengladbach arbeitende Künstler zerknitterte Oberflächenstrukturen aus Papier. Wird das Papier wieder gespannt, entstehen bunte, kleinteilige Muster mit dreidimensionaler Wirkung, die an Gesichter erinnern. "Gelenkter Zufall", nennt Klaus Noack diese Arbeitsweise, deren Ergebnisse Assoziationen an Gegenstände oder Figuren hervorrufen.

Die Mönchengladbacher Künstlerin Ulla Grigat ist mit drei streng geometrischen Arbeiten vertreten, die eines verbindet: Sie fußen auf Ellipsen. Auffällig ist das großformatige Werk aus dem Jahr 2000, in dem sie die geometrischen Formen mit gut sichtbaren Pinselstrichen und hellen Pastelltönen ausgefüllt hat.

Ganz anders, weich und fließend nämlich, sind die Gouachen von Mia M. In ihren Bildnissen kristallisiert sie mit wenigen schwarzen Pinselstrichen das Wesentliche, um mit zarten Farben Details zu unterstreichen. In die kleinformatigen Arbeiten des Neussers Viktor Nono kann man sich hineinvertiefen. Abstrakt sind sie und lassen Raum für Interpretationen: Sollen die Jahresringe eines Baumes ebenso an die Vergänglichkeit gemahnen wie die Strichliste eines Gefangenen? Konkreter sind seine Skulpturen, die an mittelalterliche Stadttore erinnern.

Zu sehen sind zudem Arbeiten von Falko Behrend, Eckhard Böttger, Jessica Duziack, Horst Janssen, Marion List, Gerd Kanz, Sigmar Polke, Gerhard Sauter, Strawalde.

Bis 31. Mai im Kühlenhof 2 in Hardt; sonntags und montags geschlossen

(drlp)
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