Mönchengladbach Garagenhof wurde nie fertig und nun schon wieder abgerissen

Mönchengladbach · An der Ecke Lilienthal- / Aachener Straße spielt sich eine Posse ab.

 Der Garagenhof an der Lilienthalstraße wurde in dieser Woche dem Erdboden gleich gemacht.

Der Garagenhof an der Lilienthalstraße wurde in dieser Woche dem Erdboden gleich gemacht.

Foto: Jana Bauch

Als die Firma W & S GmbH Wohnbau aus Stuttgart vor fünf Jahren die 56 Briten-Häuser an der vorderen Lilienthalstraße kaufte, war die Stadt überhaupt nicht begeistert. Lange hatte sie selbst Interesse an den insgesamt 150 Britenhäusern in diesem Areal gehabt, wollte sie abreißen und einen Teil der Fläche dem Gewerbegebiet im Nordpark zuschlagen. Zudem sollte im Falle eines sechsspurigen Ausbaus der A 61 die Autobahnausfahrt Holt neu gestaltet werden. Das neu zu schaffende "Ohr" hätte den Platz benötigt, auf dem die Briten-Häuser stehen.

Die Stuttgarter Investoren machten damals die Pläne zunichte. Sie kauften die Häuser von der der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA), bemalten sie in knalligen Farben und verkauften alle 56 in Windeseile. Zuvor hatte die BImA von der Stadt eine zweistellige Millionensumme für alle 150 Häuser gefordert.

Den neuen Häuslebesitzern wurde damals versprochen, dass auf der Ecke Lilienthal- / Aachener Straße ein Garagenhof gebaut werden würde. Doch da tat sich ganz lange Zeit nichts. Bis vor etwa zwei Jahren plötzlich Garagenmauern hochgezogen wurden, die allerdings unbedacht blieben. Die Arbeiter verschwanden, das Unkraut wucherte. Zur Gefahrenabwehr setzte man einen Bauzaun um das Areal. Und dann rückte in dieser Woche schweres Gerät an - und die Garagenmauern waren innerhalb weniger Stunden weg.

"Es hat tatsächlich eine Baugenehmigung für den Garagenhof vorgelegen", sagte auf Anfrage Stadtsprecher Wolfgang Speen gestern. Die sei allerdings zurückgezogen worden, nachdem es einen Eigentümerwechsel gegeben habe. Tatsächlich hatte die Firma W & S GmbH Wohnbau die Fläche verkauft und sich aus der Siedlung zurückgezogen. "Dem städtischen Fachbereich Bauordnung und Denkmalschutz wurde der Eigentümerwechsel nicht mitgeteilt", sagte Wolfgang Speen. Allerdings sei aber auch noch nicht geklärt, ob es nun eine Abrissgenehmigung gegeben habe.

(isch)
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