Mönchengladbach Geburtstagsfeier in Schwarz und Weiß
Mönchengladbach · Die Große Rheydter Prinzengarde feierte in der Stadthalle ihren 80. Geburtstag mit rund 650 Gästen. Abordnungen fast aller Gesellschaften waren gekommen, um zu gratulieren. Im Rahmenprogramm gab es bezaubernde Tänze.
Es ist, als gehe man zu einer großen Familienfeier. Jeder kennt jeden, man nimmt sich in den Arm und fühlt sich einfach wohl. Bei der Großen Rheydter Prinzengarde sind so viel Herzlichkeit und ein großer Zusammenhalt das Konzept, das die Garde so erfolgreich macht. Nun feierten die Pinguine, wie die Rheydter Gardisten liebevoll genannt werden, ihren 80. Geburtstag in der Rheydter Stadthalle. Rund 650 Gäste waren zur großen Geburtstagsfeier gekommen.
Nun sind 80 Jahre ein Alter, an dem manch einer am Stock geht. Davon sind die Rheydter Gardisten weit entfernt. "Ich erinnere mich noch an das 40-jährige Bestehen. Da hatten wir 120 Mitglieder. Jetzt sind es über 700", sagt Gardepräsident Dieter Beines. Die Zahlen sprechen für sich. Noch lange nicht so alt wie die Garde, aber dennoch ein Geburtstagskind, war beim Empfang in der Stadthalle Kirsten Vits. Die Ex-Prinzessin bekam zu ihrem Ehrentag ein Ständchen.
Nicht nur ihr, sondern auch der Garde gratulierte unter anderem das Kinderprinzenpaar. Elleny und Lukas, beide selber Mitglied in der Garde, freuten sich, ausgerechnet in diesem Jahr als Tollitäten zu den Rheydtern zu kommen. Während der Prinz beim Empfang seine Mitgliedsurkunde und sein Schiffchen bekam, war Elleny zu Späßen aufgelegt. "Es ist eine Ehre, im Jubiläumsjahr hier zu stehen. Die 80 Jahre sieht man euch gar nicht an. Ihr habt euch gut gehalten", scherzte sie. Ihr war deutlich anzusehen, dass sie sich in der Garde zuhause fühlt. Selig blickte sie in den Saal.
Dieter Beines konnte außerdem das Prinzenpaar Peter I. und Prinzessin Niersia Janie begrüßen. Mitgebracht hatten die beiden eine Abordnung der Prinzengarde der Stadt Mönchengladbach. Deren Vorsitzender Horst Trumm schenkte der Garde Pinguine in Luftballonform. Etwas ungewohnt war für ihn das schwarz-weiße Schiffchen als Kopfbedeckung. Anders als er bekam Chefkarnevalist Bernd Gothe von Dieter Beines nur eine begrenzte Redezeit. "Du hast 23,5 Sekunden Zeit", kündigte Beines dem MKV-Boss an. Natürlich hielt er sich nicht daran. "700 Mitglieder sind eine stolze Zahl. Da kann keine Düsseldorfer Gesellschaft mithalten und auch die Kölner tun sich auch schwer", sagte Gothe.
Bei so vielen Mitgliedern gibt es natürlich viele Talente. So brachten die Rheer Knöppkes Dieter Beines zum rhythmischen Mitwippen, und die Tanzgarde verzauberte das Publikum mit ihrer Darbietung. Passend zum Thema "Karneval in Venedig" trugen die Tänzerinnen barocke Kleider und sorgten damit für den Höhepunkt des Rahmenprogramms. Nun ist es bei einem Geburtstag ja so, dass man auch Gäste einlädt. Zur Großen Rheydter Prinzengarde kamen Abordnungen fast aller Karnevalsgesellschaften der Stadt und dazu einige auswärtige Gäste. Zu den bekanntesten gehörte die Ehrengarde der Stadt Köln. Sie hatte Ilona Polaschek mitgebracht, die früher einmal regelmäßig Gast in Rheydt war. "Wir haben uns 40 Jahre nicht gesehen", verriet Beines.
Weil die Große Rheydter Prinzengarde viele verdiente Mitglieder hat, gab es beim Empfang auch Ehrungen. Dieter Beines und Jochem Hechler erhielten den goldenen Verdienstorden des Karnevalsverbands Linker Niederrhein, Hildegard Heinemann, Uschi Beines und Andreas Beines den goldenen Verdienstorden des Bundes Deutscher Karneval und Bernd Käsmacher und Peter Mangold den Verdienstorden in Gold mit Brillanten. Eines ist auf jeden Fall sicher: Würde Garde-Gründer Willy Beines noch leben, er wäre stolz auf seine Garde.
