Mönchengladbach GEM: Betriebsrat macht mobil - FDP kritisiert Bude

Mönchengladbach · Lange haben sie sich in der Endlos-Diskussion um die Zukunft der GEM zurückgehalten, doch jetzt melden sich die Mitarbeiter des Entsorgers zu Wort: "Wir wollen wissen, was aus uns wird. Wir brauchen endlich Informationen aus erster Hand", sagte René Pluntke, Betriebsratsvorsitzender der GEM, am Freitag der RP.

Er hat für Mittwoch, 7.30 Uhr, nicht nur eine Vollversammlung der 280 Beschäftigten angesetzt, sondern auch diejenigen eingeladen, die am selben Abend im Rat über die GEM zu entscheiden haben: Oberbürgermeister Norbert Bude soll sich den Mitarbeitern ebenso stellen wie die Fraktionsvorsitzenden von CDU, SPD, Grünen, FDP und FWG. "Die Unruhe bei den Beschäftigten ist sehr groß. Keiner weiß, wie es weitergeht, wenn der GEM-Vertrag wirklich zum 31. Dezember gekündigt wird", sagt Pluntke. Die Beteuerung der SPD, die Arbeitsplätze seien sicher, vermag die Mitarbeiter nicht länger zu beruhigen. "Viele haben Angst um ihren Job", sagt Pluntke. Der Betriebsratsvorsitzende: "Wir fordern die Ratsmitglieder auf, den Vertrag nicht zum Ende des Jahres zu kündigen, ohne das klar ist, wie es weitergeht." Genau das wollen die SPD und die Verwaltung.

Unterstützung bekommen die GEM-Mitarbeiter von einer Seite, von der sie dies bislang eher nicht erwartet hatten. Die FDP, die ursprünglich für eine europaweite Ausschreibung war, will nun auf keinen Fall die sofortige Kündigung. "Das ist viel zu gefährlich. Wenn die Verhandlungen am Ende schief gehen, stehen die GEM-Mitarbeiter auf der Straße. Das können wir nicht riskieren. Ganz abgesehen davon ist die Unsicherheit den Mitarbeitern nicht zumutbar", sagte der FDP-Fraktionsvorsitzende Dr. Anno Jansen-Winkeln gestern der RP. Er attackiert vor allem den Oberbürgermeister, der die Verhandlungen zur Chefsache gemacht hatte: "Seine Strategie führt die GEM in die Pleite. Der Oberbürgermeister gefährdet massiv die vorhandenen Arbeitsplätze." Jansen-Winkeln weist zudem auf die unmittelbaren Auswirkungen auf den Haushalt hin, wenn die Dividende wegfällt. Der Rat muss Mittwoch entscheiden. CDU, FDP und FWG plädieren dafür, die Kündigungsfrist zu verkürzen, so dass bis zum 30. Juni 2014 Zeit für die Verhandlungen bleibt. "Was man dagegen haben kann, verstehe ich wirklich nicht", sagt Betriebsrat Pluntke. Er weiß, dass fast alle zur Versammlung kommen, obwohl die Frühschicht an dem Tag länger arbeiten muss. "Sie leeren die Tonnen dann erst nach der Versammlung."

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort