Mönchengladbach Geo-Tag der Artenvielfalt: Maus und Fuchs auf der Spur

Mönchengladbach · Dem Wald tat der Regen richtig gut. Daher reagierten die Mitglieder von NABU gelassen auf die mitunter heftigen Regengüsse beim Geo-Tag der Artenvielfalt. Ausgerüstet mit den Werkzeugen Lupenglas, Löffel und Pinsel startete ein Trupp der Jugendgruppe "Die Waldmäuse" mit Vorstandsmitgliedern von der Geschäftsstelle an der Louise-Gueury Straße in den Wald hinter der Herzpark-Klinik. Hier galt es, Ohren und Augen offen zu halten, um sich von den Entdeckungen des Tages überraschen zu lassen. Während des Vormittages wurden zwei Rehe gesichtet, doch die Aufmerksamkeit galt den eher kleinen Bewohnern und Pflanzen des Waldes.

 Ausgerüstet mit den Werkzeugen Lupenglas, Löffel und Pinsel starteten die NABU-Wühlmäuse in den Hardter Wald.

Ausgerüstet mit den Werkzeugen Lupenglas, Löffel und Pinsel starteten die NABU-Wühlmäuse in den Hardter Wald.

Foto: Isabella Raupold

Lieselotte Uhlig, verantwortlich für die Kinder- und Jugendgruppen, gab die Regeln vor: Als Entdeckung einer Art gelten alle Funde, die mit bloßem Auge sichtbar sind und sich eindeutig einer Art zuordnen lassen, also Fußspuren eines Fuchses, Vogelgesang und das Nest einer Maus. Die Bestimmung sollte vor Ort geschehen. Geschützte Pflanzen duften nicht gepflückt werden, zur näheren Bestimmung eingefangene Waldbewohner sollten schnell ausgesetzt werden.

Die Gruppe um die Vorsitzende Ruth Seidel konzentrierte sich auf Pflanzen und lauschte auf die charakteristischen Merkmale der Vogelstimmen. "Fingerhut dürfen wir aufschreiben. Das ist eine echte Waldrandpflanze", betonte Seidel angesichts der hoch aufwachsenden Blumen, die auch in Gärten heimisch wurden. An der "echten Nelkenwurz" wären die meisten Spaziergänger garantiert vorübergegangen. So aber wurde ihr ein aufmerksamer Blick zuteil.

Ebenso erging es einem Ohrenkäfer am Waldrand. "Die Zangen waren leicht gebogen. Das muss ein Weibchen gewesen sein", stelle Lieselotte Uhlig nach einem Blick durch das Lupenglas fest. Melina Miers und Jonathan Sänger, mit 18 beziehungsweise 17 Jahren schon langjährige "Waldmäuse", konzentrierten sich auf wenige Standpunkte, um hier mit wachsamen Augen überraschend viele Lebensspuren zu entdecken. Bei einigen lose liegenden Holzstücken entdecken sie Löcher, die wegen der mittleren Größe als Werk des Buntspechts identifiziert wurden. In einigen Ausbuchtungen hatten sich Insekten angesiedelt, während filigran gefräste Spuren verrieten, wo Borkenkäfer am Werk gewesen waren.

Unter dem welken Laub des Vorjahres entdeckte Melina zwei kleine Saftkugler, die schwarzen Beeren gleichen, aber den schönen Beinamen "Perle des Waldes" tragen - als stünden sie Pate für die oft verborgenen Schätze der heimischen Tier- und Pflanzenwelt.

(anw)
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