Mönchengladbach Geschlagen und erwürgt: Totschlagsprozess beginnt

Mönchengladbach · Einen Monat lang fahndete die Mordkommission nach dem mutmaßlichen Täter von der Hohlstraße in Rheydt.

Die Frau, die am 3. März leblos in einer Wohnung an der Hohlstraße in Rheydt gefunden wurde, ist geschlagen und erwürgt worden. Der mutmaßliche Täter muss sich ab heute vor dem Mönchengladbacher Schwurgericht verantworten. Der 38-Jährige ist wegen Totschlags im Zustand verminderter Schuldfähigkeit angeklagt.

Als die Polizei die Leiche am Tatort fand, war schnell klar, dass die Tote dort schon länger gelegen haben musste. Nun kam heraus: Die Frau wurde am 12. Februar getötet. Die Anklage geht von folgendem Sachverhalt aus: Die 47-Jährige und der 38-jährige Angeklagte hatten in der Wohnung an der Hohlstraße an jenem Tag gemeinsam Alkohol getrunken und Amphetamin konsumiert. Plötzlich gerieten beide in einen Streit. Der Angeklagte versetzte der Frau mehrere Schläge unter anderem mit einer Glasvase. Als die 47-Jährige daraufhin zu Boden ging, erwürgte er sie. Der Mann habe daraufhin die Leiche mit einem Betttuch bedeckt und die Wohnung verlassen.

Nach ihm wurde per Haftbefehl wegen Totschlags zunächst in Deutschland öffentlich gefahndet. Als sich der Verdacht erhärtete, dass er sich ins Ausland abgesetzt hatte, wurde ein internationaler Haftbefehl ausgestellt. In aufwendiger Ermittlungsarbeit gelang es den Mitarbeitern der Mordkommission, die Umstände der Tat nach und nach zu verdichten. Als ebenso aufwendig ergab sich die Bestimmung des Aufenthaltsortes des Flüchtigen. Über Belgien hatte sich der 38-Jährige nach Spanien abgesetzt. Spezialkräfte ergriffen den Mann, der zwei Identitäten hat, schließlich in der Stadt San Sebastian. Er wurde festgenommen, später nach Deutschland überstellt, wo er der Polizei gegenüber ein Geständnis ablegte.

Für den Prozess sind zunächst fünf Verhandlungstermine angesetzt.

(gap)
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