Mönchengladbach Ausgezeichnet! Museum Abteiberg ist "Museum des Jahres 2016"

Mönchengladbach · Jetzt ist es offiziell: Das Museum Abteiberg ist "Museum des Jahres 2016". Gestern erhielt Museumsdirektorin Susanne Titz die Urkunde.

 Gestatten: Deutschlands Museum des Jahres steht in Mönchengladbach.

Gestatten: Deutschlands Museum des Jahres steht in Mönchengladbach.

Foto: Inge Schnettler

Es war eine wirklich schöne Feierstunde im Museum Abteiberg. Viele Gäste waren gekommen, um bei der Übergabe der Auszeichnung "Museum des Jahres 2016" dabei zu sein. Diese hat die Deutsche Sektion des Internationalen Kunstkritikerverbandes AICA verliehen, gestern erhielt Museumsdirektorin Susanne Titz die offizielle Urkunde. "Das ist grandios", sagte sie.

In seiner Laudatio sagte AICA-Generalsekretär Ludwig Seyfarth: "Ich hoffe, dass die Menschen, wenn sie den Namen Mönchengladbach hören, nicht mehr nur an den Fußballklub denken, sondern an dieses Museum." Immerhin handle es sich bei diesem von Hans Hollein entworfenen Museumsgebäude um einen weltweit anerkannten Meilenstein postmoderner Museumsarchitektur. Mit Blick auf das letzte Spiel des Klubs gegen Darmstadt sagte er: "Wenn Borussia gegen den Tabellenletzten soeben 0:0 gespielt hat, würde ich sagen, hat das Museum mit 5:0 die Nase ganz weit vorne."

 Susanne Titz, die Präsidentin und der Vorstand der AICA Deutschland sowie Oberbürgermeister Hans Wilhelm Reiners.

Susanne Titz, die Präsidentin und der Vorstand der AICA Deutschland sowie Oberbürgermeister Hans Wilhelm Reiners.

Foto: Raupold Isabella

Aber nicht nur die Architektur, auch die Sammlung und die Ausstellungen waren ausschlaggebend für die Verleihung der Auszeichnung, die übrigens Ludwig Seyfarth als "längst überfällig" bezeichnete. "Die hochkarätigen Ausstellungen haben das Haus zu einer der führenden Adressen für Gegenwartskunst in Deutschland gemacht." Auch die Projekte, mit denen das Museum in die Stadt gegangen ist, seien aufsehenerregend.

So etwa "Der ahnungslose Traum vom Park" und die Ausstellung "Von den Strömen der Stadt" im vergangenen Jahr. Bemerkenswert sei auch, dass Susanne Titz immer wieder auch Künstlerinnen eine große museale Plattform biete. "Obwohl es mir selbst merkwürdig vorkommt, darauf besonders hinweisen zu müssen."

 Das Museum Abteiberg in Sonnenlicht.

Das Museum Abteiberg in Sonnenlicht.

Foto: Isa Raupold

Dass bei aller Raffinesse und Schönheit der Architektur diese auch Tücken habe, sei nicht zu übersehen, sagte Seyfarth. Das bestätigte Susanne Titz. "Was wir hier machen, ist echte Schufterei." Deshalb kam ihr Dank an alle Mitarbeiter des Museums von Herzen. "Wir haben große und großartige Räume für die Sammlung, für Wechselausstellungen steht im Grunde genommen nur ein 180 Quadratmeter großer Raum zur Verfügung." Das sei der Grund, warum auch die Wechselausstellungen in den Sammlungsräumen gezeigt würden. Was natürlich ein Riesenaufwand ist.

Die Freude über die Auszeichnung überwog allerdings deutlich. "Ich könnte platzen vor Stolz", sagte beispielsweise der kulturpolitische Sprecher der CDU, Dieter Breymann. Er liebe es, durch das Museum zu gehen und die Kunst zu genießen. "Ich habe hier ganz viel Freude, ganz viel Spaß", sagte er. "Deshalb empfehle ich auch immer allen Menschen, dieses wunderschöne Haus zu besuchen."

 Viele Menschen waren ins Museum gekommen, um die Feierstunde zu erleben.

Viele Menschen waren ins Museum gekommen, um die Feierstunde zu erleben.

Foto: Raupold Isabella

Oberbürgermeister Hans Wilhelm Reiners erinnerte in seiner Rede an Johannes Cladders, den Vorvorvorgänger der heutigen Direktorin Susanne Titz, durch den der Bau des Museums überhaupt möglich wurde. "Er hat damals eine Flamme entzündet, die auch heute noch brennt."

(RP)
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