Mönchengladbach Gewaltdelikt in Speick: Wollte 21-Jähriger seine Eltern töten?

Mönchengladbach · Gerade hat eine Mordkommission einen Fall in der Stadt geklärt, schon muss die nächste gegründet werden. Nach dem Babymord am vergangenen Donnerstag gab es Mittwoch ein weiteres Gewaltdelikt. Tatort ist dieses Mal eine Wohnung in Speick.

Polizeieinsatz an der Bahnstraße nach einer Gewalttat: Ein 21-Jähriger soll seine Eltern mit einem Hammer in einer Wohnung angegriffen haben.

Polizeieinsatz an der Bahnstraße nach einer Gewalttat: Ein 21-Jähriger soll seine Eltern mit einem Hammer in einer Wohnung angegriffen haben.

Foto: H. P. Reichartz

Gegen 9.50 Uhr hatte ein Zeuge die Polizei alarmiert. Nach ersten Angaben soll ein Mann blutüberströmt auf die Bahnstraße gerannt sein und geschrien haben. Die Polizei rückte mit einem großen Aufgebot aus. Auch der Rettungsdienst und ein Notarzt waren im Einsatz.

Wie die Polizei mitteilte, ist in einer Wohnung ein Ehepaar bei einem Gewaltdelikt schwer verletzt worden. Tatverdächtig ist der 21-jährige Sohn. Er war noch am Tatort und wurde vorläufig festgenommen. Die Mutter (58) und der Vater (62) befinden sich zur stationären Behandlung in einem Krankenhaus. Zumindest beim 62-jährigen Verletzten ist Lebensgefahr nicht auszuschließen, so die Polizei gestern.

Die Staatsanwaltschaft Mönchengladbach wertet die Tat als versuchtes Tötungsdelikt. Weitere Details, insbesondere Einzelheiten zum Tathergang, wollte die Polizei "aus ermittlungstaktischen Gründen" gestern noch nicht bekanntgeben.

Angeblich soll der Sohn seine Eltern mit einem Hammer attackiert haben. Der Vater habe dabei schwere Kopfverletzungen erlitten.

Ob der 21-Jährige in Untersuchungshaft kommt, stand am Mittwochnachmittag noch nicht fest. Der Tatverdächtige müsste spätestens heute einem Haftrichter vorgeführt werden. Die ermittelnde Mordkommission war gestern mit Vernehmungen von Zeugen beschäftigt. Ob die Opfer bereits gehört werden konnten, ist nicht bekannt.

Kriminalhauptkommissar Ingo Thiel, der mit seinem Team den Mord des sechs Wochen alten Säuglings Ben aufklärte, ist in die Ermittlungen des neuen Falls in Speick nicht involviert. Er ist mit seiner Mordkommission noch mit einem weiteren Tötungsdelikt in Viersen-Niederkrüchten beschäftigt. Dort war am 18. Januar ein 54-Jähriger Opfer eines Gewaltverbrechens geworden. Gefunden wurde der Leichnam in einem Wohnwagen auf einem Campingplatz. Der Täter konnte bis jetzt noch nicht gefasst werden.

Auch im Mordfall "Ben" sind noch nicht alle Arbeiten abgeschlossen.

(gap)
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