Mönchengladbach Gewerkschaft fordert: Alle Lehrer gleich bezahlen

Mönchengladbach · Die Lehrer-Gewerkschaft GEW hat für Dienstag zu einer Kundgebung vor dem Düsseldorfer Landtag aufgerufen, um für die gleiche Bezahlung von Lehrern an Grundschulen, in der Sekundarstufe I und II zu demonstrieren. Wie die Gewerkschaft mitteilte, sei eine symbolische Aktion vor dem Parlament für Dienstag, 15 Uhr geplant. Auch in Bielefeld und Münster sind Kundgebungen angekündigt.

Schulministerin Yvonne Gebauer (FDP) hatte für die Landesregierung eine Besoldungsreform in Aussicht gestellt, weil die mittlerweile gleichwertige Lehramtsausbildung besoldungsrechtliche Konsequenzen haben soll, von der auch Tarifbeschäftigte profitieren. Für die GEW NRW ist dieser Schritt schon längst überfällig. Rechtsexperte Ralf Brinktrine, Professor an der Universität Würzburg, hat in einem von der Bildungsgewerkschaft in Auftrag gegebenen Gutachten die schulformabhängige Besoldungseinstufung von Lehrkräften als verfassungswidrig bewertet. Für Astrid Tjardes, Vorstandsmitglied der GEW des Kreises Heinsberg, bedeutet das: "Es gibt keine sachlichen Gründe, Lehrkräfte an Grundschulen und an den Schulformen der Sekundarstufe I schlechter zu bezahlen. Hochschulausbildung und Vorbereitungsdienst sind für Lehrerinnen und Lehrer aller Schulformen gleich lang. Im Lernprozess der Kinder leisten sie gleichwertige Arbeit."

Im Gegensatz zu den Lehrkräften an der Grundschule und an den Haupt, Real- und Sekundarschulen und in der Sekundarstufe I der Gesamtschulen erhalten Lehrer an Gymnasien und in der Sekundarstufe II sowie an Berufskollegs als Berufsanfänger Besoldungsstufe A13Z (Zulage). Nach GEW-Berechnungen liegt die Differenz im Einstiegsgehalt zwischen A12 und A13Z bei über 600 Euro. Um den finanziellen Unterschied zu verdeutlichen hat die Gewerkschaft den umgekehrten "Equal Pay Day" ausgerufen: Gemessen an der Besoldung nach A13Z arbeiten alle Lehrkräfte, die nach A12 bezahlt werden, die letzten fünf Wochen des Jahres unbezahlt.

(RP)
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