Mönchengladbach Gift und Rasierklingen: Hundehasser unterwegs

Mönchengladbach · Andree Müsch konnte gerade noch verhindern, dass sein Hund eine Fleischwurst verschlang. Sie war mit einer Rasierklinge gespickt. Gaby Jachmann und ihr Hund hatten kein Glück. Scooby musste sterben.

Andree Müsch konnte verhindern, dass sein Hund Duke die Fleischwurst schluckte, in der die Rasierklinge steckte.

Andree Müsch konnte verhindern, dass sein Hund Duke die Fleischwurst schluckte, in der die Rasierklinge steckte.

Foto: Hans-Peter Reichartz

Gaby Jachmann möchte Hundebesitzer im Bereich Windberg und Großheide warnen. Ihr Hund Scooby musste eingeschläfert werden, nachdem er einen Giftköder gefressen hatte. Davon ist seine Halterin fest überzeugt. "Scooby hatte in der Nähe der Hundewiese am Hettweg plötzlich einen Meisenknödel im Maul. Ich konnte ihn aber noch aus seiner Schnauze herausziehen", sagt sie. "Außerdem hat er Gras gefressen", sagt sie. Wie das Gift letztlich in den Körper ihres Hundes gelangte, weiß sie nicht. Aber alle Symptome wiesen auf Vergiftung hin. Scooby erbrach Blut und hatte blutigen Stuhlgang. Der Tierarzt konnte dem siebenjährigen Rüden nicht mehr helfen. "Scooby ging es immer schlechter, nichts half."

Immer wieder kommen Gaby Jachmann die Tränen, wenn sie von ihrem Scooby erzählt. Vor fünf Jahren holte sie den Mischling (mit einer großen Portion Ungarischem Vorstehhund) aus dem Tierheim. "Anfangs war er ziemlich schwer zu erziehen, sein Jagdinstinkt war sehr stark ausgeprägt." Aber aus dem temperamentvollen Jungspund wurde ein liebenswürdiger und angenehmer Hund. "Er war so lieb, ging allen Konflikten konsequent aus dem Weg", sagt Gaby Jachmann.

Der Rüde hatte ohnehin schon eine Menge durchleiden müssen. 2013 hatte seine Besitzerin ein "Knübbelchen" am Hals festgestellt Speicheldrüsenkrebs - diagnostizierte der Tierarzt. "Der Knoten wuchs so rasant, dass ich es bald wegoperieren ließ." Das war im November 2014. Im März 2015 musste Scooby erneut operiert werden. "Diesmal wurde die komplette Speicheldrüse und einige Lymphknoten entfernt." Von den Operationen hatt der Rüde sich gerade wieder ganz gut erholt. "Und dann musste er so qualvoll sterben." Aus ihrem Umfeld weiß Gaby Jachmann, dass es im Bereich Windberg und Großheide derzeit auffällig viele Hunde mit akuten Vergiftungserscheinungen gibt. Auch ihr Tierarzt habe das bestätigt.

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Foto: Gemeinde/Gemeinde Weeze

Andree Müsch und seine englische Bulldogge Duke waren wie so oft im Volksgarten unterwegs. "Da bemerkte ich, dass mein Hund im Unterholz schnupperte und etwas herauszog", schildert der Hundehalter. Bevor Duke wusste, was ihm geschah, hatte Andree Müsch das Objekt aus seiner Schnauze gezerrt. "Es war eine handelsübliche Fleischwurst - mittendrin steckte eine Rasierklinge." Duke wäre nicht zu retten gewesen, wenn er diese heimtückische Speise geschluckt hätte. "Ich habe sofort beim Ordnungsamt angerufen", sagt Andree Müsch. Dort wurde ihm geraten, eine Anzeige zu erstatten. "Dazu raten wir in der Tat dringend", bestätigt Stadtsprecher Dirk Rütten. Schließlich handle es sich um einen Straftatbestand.

(RP)
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