Gerrit Berger alias "Aska" Gladbacher schreibt Song über Terror in Berlin

Mönchengladbach · Nach dem Terror-Anschlag in Berlin war der Gladbacher Gerrit Berger geschockt. Seine Verzweiflung und Trauer über den Anschlag verarbeitet er in Musik – und hat einen eigenen Song geschrieben.

 Gerrit Berger kommt gebürtig aus Mönchengladbach. 20 Jahre lang lebte er in Berlin.

Gerrit Berger kommt gebürtig aus Mönchengladbach. 20 Jahre lang lebte er in Berlin.

Foto: Gerrit Berger

Nach dem Terror-Anschlag in Berlin war der Gladbacher Gerrit Berger geschockt. Seine Verzweiflung und Trauer über den Anschlag verarbeitet er in Musik — und hat einen eigenen Song geschrieben.

Es ist der 19. Dezember 2016. Fünf Tage vor Weihnachten sitzt Gerrit Berger geschockt vor dem Fernseher und kann nicht glauben, was er sieht. Zwölf Menschen wurden bei dem Terror-Anschlag auf einem Berliner Weihnachtsmarkt getötet, über 50 Menschen wurden verletzt. Der 27-Jährige verbrachte 20 Jahre seines Lebens in der Hauptstadt. "Ich war total verzweifelt und habe natürlich sofort alle Freunde und Bekannte angerufen und gefragt, ob es ihnen gut geht", sagt der gebürtige Gladbacher.

Mit sechs Jahren zog Berger gemeinsam mit seinem Vater von Mönchengladbach nach Berlin. Hier wuchs der Musiker auf. Im vergangenen Jahr zog er wieder in seine Heimat, Mönchengladbach. Zur Musik kam er über seine Leidenschaft, dem Schreiben von Gedichten. "Ich habe immer gerne Gedichte geschrieben. Über das, was mich im Leben bewegt. Als ich mein Interesse für Hip Hop-Musik entdeckte, dachte ich: Das kann man doch perfekt verbinden", sagt Berger, der mit Künstlernamen "Aska" heißt.

Mit seinem neusten Song versucht Berger, seine Trauer um die Opfer in Berlin zu verarbeiten. Das Lied beginnt mit Stimmen bekannter Nachrichtensprecher und mit Worten von Kanzlerin Angela Merkel. Diesen Einstieg von knapp 45 Sekunden hat Berger bewusst gewählt: "Man soll direkt merken, um was es geht", sagt der Gladbacher. Vor seinem Rap-Einstieg endet Angela Merkel ihre Ansprache mit den Worten "frei, miteinander und offen". Für Berger genau das, was er sich nach dem Terror wünscht: "Die Leute sollten viel enger zusammenhalten. Egal, welcher Partei oder Religion sie angehören", sagt der Musiker.

In dem Song beschreibt der 27-Jährige seine Gefühle und den Schmerz, den er in sich trägt. Immer wieder werden im Video Zeilen eingeblendet, die seinen Appell unterstützen sollen: "Die Menschheit muss dem Krieg ein Ende setzen, oder der Krieg setzt der Menschheit ein Ende."

Von dem typischen "Hip-Hop-Gangster"-Klischee distanziert sich der Gladbacher. "Ich verstehe mich eher als Musiker. In meinen Songs kommen schließlich auch viele Instrumente vor." Dass er sich vom klassischen Hip-Hopper unterscheidet, zeigt auch ein besonderer Wunsch: "Ich würde echt gerne mal mit der kölschen Band 'Höhner' arbeiten. Der Henning Krautmacher hat einfach eine Hammer-Stimme", sagt Berger.

Das Video über den Berlin-Terror hat Berger zwar öffentlich geteilt, dennoch ist ihm eine Sache wichtig: "Ich möchte keinen Erfolg durch das Leid anderer haben", sagt er. "Für mich sind das Lied und das Video meine Art, mit der Trauer umzugehen, und das wollte ich mit anderen Menschen teilen." Für die Zukunft hat der Gladbacher einen Wunsch, den vor allem in den vergangenen Tagen viele Menschen haben: Frieden.

(skr)
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