Mönchengladbach Gladbacher Tafel benötigt wegen Flüchtlingen zusätzliche Hilfen

Mönchengladbach · Sie stehen Schlange, um Lebensmittel zu bekommen, die andere auf den Müll geschmissen hätten. Die Mönchengladbacher Tafel kann sich derzeit kaum vor Bedürftigen retten, die für das Essen der Tafel anstehen.

 100 Ehrenamtler arbeiten für die Gladbacher Tafel.

100 Ehrenamtler arbeiten für die Gladbacher Tafel.

Foto: rp-Archivfoto

Grund für den neuerlichen Ansturm auf die Essensausgabe in Lürrip ist die gestiegene Zahl der Flüchtlinge in der Stadt. Denn auch die Asylbewerber aus Mönchengladbach - mittlerweile sind es rund 1500 - erhalten bei der Ausgabestelle am Fleener Weg einmal wöchentlich kostenfrei Lebensmittel, Brot- und Backwaren. Allein für die 100 Flüchtlinge aus dem neugebauten Heim am Fleener Weg hat die karitative Organisation einen zusätzlichen Ausgabetag eingeführt.

Monika Bartsch, Vorsitzende des Tafel-Vereins, bestätigt diesen Schritt: "Es stimmt. Denn in den vergangenen Monaten ist die Zahl derer, die Essen von uns benötigen, stark gestiegen." Mittlerweile gleiche die Tafel daher einem mittelständischem Unternehmen - hoher organisatorischer Aufwand inklusive. "Allerdings haben wir keine Personalkosten", sagt Monika Bartsch. Rund 100 ehrenamtliche Helfer arbeiten in der Woche Tag für Tag, um den Betrieb aufrecht zu erhalten und die Not leidenden Menschen mit Essen zu versorgen. "Der Aufwand wird aber immer größer", sagt Bartsch. Zwar sei die Zahl der Hartz-IV-Empfänger an den Ausgabetagen nach subjektivem Empfinden etwas zurückgegangen. Doch sei die Arbeit für die Tafel-Mitarbeiter deshalb keineswegs weniger geworden. "Ganz im Gegenteil", sagt Monika Bartsch und ergänzt: "Um den dritten, zusätzlichen Tag extra für die Flüchtlinge vom Fleener Weg einzurichten, müssen unsere Mitarbeiter eine zusätzliche Tour zu unseren Sponsoren fahren."

Was passiert, wenn ab Herbst der zweite Bauabschnitt des Asylbewerberheims fertiggestellt, und weitere 90 Flüchtlinge in das Heim einziehen, kann die Leiterin noch nicht sagen. "Aber es wird heftig. Schließlich haben wir jetzt schon einen erhöhten organisatorischen Aufwand und durch die zusätzlichen Fahrten auch gestiegene Spritkosten."

Noch würde die Tafel Mönchengladbach zwar zurecht kommen. Doch Leiterin Monika Bartsch schließt nicht aus, dass künftig auch Essen von Spendengeld gekauft werden muss.

(RP)
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