Potpourri-Festival Gladbachs junge Band-Szene trumpft auf

Mönchengladbach · Das Potpourri-Festival in der Altstadt war ein abwechslungsfreudiges Spektakel. Außer Headlinern gab es einen Band-Wettbewerb, Poetry, Filme und Workshops. Dieses Konzept der jungen Organisatoren geht auf.

Potpourri-Festival 2016 in Mönchengladbach
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Potpourri-Festival 2016 in Mönchengladbach

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Foto: Jörg Knappe

Mit seinen 24 Jahren zählte Christian Poral schon beinahe zu den Oldies beim Potpourri-Festival von jungen Leuten für junge Menschen. Denn das Durchschnittsalter von Organisatoren, Akteuren und Besuchern lag zwischen 17 und 23 Jahren. Poral war gekommen, um Unterstützung zu leisten, da er einen der Organisatoren gut kennt — aber eben auch, weil ihm das Konzept gefällt. "Das ist ein schöner Teil von junger Kultur und eben nicht die klassische Hochkultur", befand er total entspannt bei einer kleinen Pause vor dem Projekt 42 in der Waldhausener Straße. Ähnlich sah es die um ein Jahr ältere Kelly Stevens, die Musik hören und "einen schönen Abend mit Freunden, die man sonst nicht so oft sieht", verbringen wollte.

Mit Band Contest und Headliner Bands sowie erstmals ins Programm genommenen Workshops und Poetry wartete das Festival beim vierten Durchgang mit abwechslungsfreudigen Spektrum auf. Die Räumlichkeiten im Projekt 42 waren zum zweiten Mal Treff- und Veranstaltungspunkt für das junge Festival. In der nahegelegenen Kulturküche wurden die Workshops angeboten, und ein NEW Bus stand für Filme und Poetry bereit. Als absoluten Luxus empfand Jan Moritz Müller vom Organisationsteam die Bereitstellung des "Blauen Hauses". "Das ist jetzt unser Office und Backstage-Bereich. Hier werden die Bands mit Essen versorgt. Von hier aus können wir auch schnell reagieren", schwärmte der 18-Jährige, der nach dem Abitur ein Freiwilliges Soziales Jahr leistet.

Seine Bilanz fällt gut aus: Die angebotenen Workshops zu den Themen "Flüchtlingen aktiv helfen", "Genderpretender" und "Geld oder Liebe" seien gut besucht und ein Erfolg gewesen, so Müller. Ihn freut, dass die Mischung an Poetry mit Max Raths, Lisa Kluge und Joelle Sander zum Beispiel bei seinen Altersgenossen gut ankam.

Für das Programm an beiden Tagen galt: Je später der Abend, desto dichter das Gedränge. Die Headliner Band Sparkling bot minimalistischen Post-Punk mit Sprechgesang. Die fünfköpfige Gruppe "Giant Rocks" mischte Pop-Elemente mit experimentellen Sounds, und als Gewinner des Bandwettbewerbs vom Vorjahr trat die Gruppe "Die von Gestern" erneut auf. Sechs Bands der jungen Musikszene stellten sich im diesjährigen Band-Contest der Publikumsentscheidung. Die Newcomer von "Cloud Lifter" schafften es ins Finale, doch das Rennen machte schließlich "Fil Der Protagonist".

Damit sicherte sich das Ensemble ein Band-Starter-Paket mit professionellen Studioaufnahmen, einem Auftritt bei der Mönchengladbacher Webcast-Sendung MG Kitchen TV sowie Fotoshooting und Gig bei der Gladbacher Kulturnacht am 4. Juni.

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