RP-Wahlserie Teil 5 Gladbachs Wirtschaft kann noch viel mehr

Mönchengladbach · Beschäftigung, Ansiedlungen, Gewerbegebiete: Die Kurve zeigt nach oben. Ein übergeordneter Markenkern fehlt der Stadt, ist aber möglich. Eine Herkulesaufgabe hingegen wird die Auflösung institutionalisierter Arbeitslosigkeit. Und Unwägbarkeiten liefert die EU.

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Foto: Detlef Ilgner

Auch wenn nicht jedes Ranking es bestätigt: Die Gladbacher Wirtschaft ist auf dem aufsteigenden Ast. Dass sich große Firmen wie Santander und Zalando für die Stadt entscheiden, ist Ausdruck einer ebenso beharrlichen wie erfolgreichen Ansiedlungspolitik. Und dass die Beschäftigtenzahlen seit Jahren steigen, wiederum eine Folge daraus. Speziell neue Arbeitsplätze für vormals Arbeitslose im Niedriglohnsektor — konkret in der Logistik — entlasten den kommunalen Haushalt sofort, da die Stadt dann weit weniger an Sozialleistungen zahlt. Dass diese nach wie vor exorbitant hoch sind, ergibt sich aus der Historie — dem Strukturwandel nach dem Niedergang der Textilindustrie.

Laut Armutsbericht 2011 des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes beziehen 18,1 Prozent aller Gladbacher SGB-II-Leistungen — fast jeder Fünfte. Schlechter sind in NRW nur Gelsenkirchen und Essen aufgestellt. Das wiederum führt im Gegenzug dazu, dass das soziale Netz in der Vitusstadt dickmaschiger ist als anderswo. Die oftmals in der zweiten oder dritten Generation institutionalisierte Arbeitslosigkeit nach und nach aufzulösen, wird eine Herkulesaufgabe sein. Gelingt es, das künftige Gewerbegebiet an der A 52 mit attraktiven, arbeitsplatzintensiven Firmen zu füllen, könnte das sukzessive gelingen.

Darüber gilt es jedoch auch, kleine und mittelständische Betriebe nicht aus dem Fokus zu verlieren, die das Gros an Arbeitsplätzen vorhalten. Durch Lärm- und Feinstaubvorschriften fühlen sie sich gegängelt. Hier gilt es, gleichermaßen unternehmens- wie auch bürgerfreundliche Lösungen zu finden.

(tler)
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