Mönchengladbach Goldene Blume für Gräfin Bettina Bernadotte

Mönchengladbach · Der erste Preisträger war vor 50 Jahren Graf Lennart Bernadotte. In diesem Jahr wird seine Tochter mit dem Umweltpreis geehrt.

 Gräfin Bettina Bernadotte führt gemeinsam mit ihrem Bruder Björn Graf Bernadotte das Familienunternehmen.

Gräfin Bettina Bernadotte führt gemeinsam mit ihrem Bruder Björn Graf Bernadotte das Familienunternehmen.

Foto: Daniela David

Der erste, der vor 50 Jahren die Goldene Blume von Rheydt bekam, war Graf Lennart Bernadotte af Wisborg. Er wurde als langjähriger Präsident der Deutschen Gartenbaugesellschaft und Sprecher des Deutschen Rates für Landespflege geehrt. Ihm folgten namhafte Umweltschützer. So erhielt der Präsident des World Wildlife Fund, Prinz Bernhard der Niederlande, die Blume von Rheydt im Jahr 1971. Ernst Schröder wurde mit ihr geehrt, es schlossen sich Franz Burda, Heinz Sielmann, Alfred Auer, Thor Heyerdahl und viele weitere Prominente an. Karl Lehmann gehörte dazu, Gräfin Sonja Bernadotte, die Ehefrau des ersten Preisträgers, zuletzt Ranga Yogeshwar und Arved Fuchs. Und in diesem Jahr schließt sich der Kreis: 50 Jahre nach ihrem Vater wird Gräfin Bettina Bernadotte af Wisborg ebenfalls die Goldene Blume von Rheydt erhalten. Der Festakt findet am 16. September statt.

Der undotierte älteste deutsche Umweltschutzpreis besteht aus einer vergoldeten stilisierten Dahlie in Medaillenform an einem Band in den Stadtfarben Gelb und Rot. Er wird seit 1967 von der damals selbstständigen Stadt Rheydt, seit 1975 von der Stadt Mönchengladbach an Personen oder Institutionen vergeben, die sich für die Erhaltung von Umwelt und Natur einsetzen. Die Preisträger werden von Oberbürgermeister Hans Wilhelm Reiners gemeinsam mit dem Verein "Kuratorium für die Verleihung der Goldenen Blume von Rheydt" ausgewählt. Die Verleihung findet alle zwei Jahre am Wochenende des Rheydter Blumensonntags am zweiten Sonntag im September statt.

Den Zielen des ersten Preisträgers Graf Lennart Bernadotte, die unter anderem in der "Grünen Charta von der Mainau" mündeten, hat sich seitdem auch das gesamte Familienunternehmen verschrieben. Die Blumeninsel Mainau im Bodensee ist dabei sicherlich der bekannteste Teil, um den sich das Familienunternehmen - heute unter der Führung von Gräfin Bettina Bernadotte und ihrem Bruder Björn Graf Bernadotte - kümmert. Die Besucher können erleben, dass Tourismus, Gärtnern und Naturschutz nicht im Widerspruch zueinander stehen müssen. Über die Lennart-Bernadotte-Stiftung wird der Umweltgedanke auch über die Grenzen der Insel hinaus getragen.

Gräfin Bettina Bernadotte ist unter anderem Präsidentin des Kuratoriums für Tagungen der Nobelpreisträger in Lindau. Seit 2006 ist sie Mitglied im Kuratorium des Kinderhilfswerks Plan International Deutschland. Mit der Verleihung an die älteste Tochter der Familie zeichnet das Kuratorium für die Verleihung der Goldenen Blume von Rheydt sozusagen nicht nur eine Person, sondern eine ganze Familientradition und ihren besonderen Einsatz in Umwelt- und gesellschaftlichen Belangen aus.

(RP)
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