Mönchengladbach Goldenes Jubiläum des Jakob-Brunnenfestes

Mönchengladbach · Norbert Post erinnert sich noch genau, wie er vor 50 Jahren beim ersten Jakob-Brunnenfest stand - und es nichts zu trinken gab. Wo heute der Peter-Schumacher-Platz ist, war in den 60er-Jahren noch der Neuwerker Kirmesplatz. "Damals wurden die Mehrzweckhalle, die Bezirkssportanlage und der Gathersweg ausgebaut. Da reifte die Idee, die Kirmes zu verlegen", erinnert sich der Landtagsabgeordnete. Die Anwohner waren damals glücklich, denn laute Fahrgeschäfte bis tief in die Nacht zu hören, ist nicht schön. Aus dem grauen Platz wurde der Peter-Schumacher-Platz mit Brunnen und viel Grün. Bei der Eröffnung 1966 hatte man die Getränke vergessen und so wiederholten die Neuwerker ein Jahr später das Fest. Daraus wuchs die Tradition des Jakob-Brunnenfestes. Am Sonntag, 31. Juli, findet es von 11 bis 13 Uhr zum 50. Mal statt.

Aber ist das nicht eigentlich ein Rechenfehler? Nein, denn 2007 fiel das Fest aus. Deshalb feiern die Neuwerker in diesem Sommer das goldene Jubiläum vom größten Nachbarschaftsfest der Stadt. Als solches sollen die zwei Stunden nämlich verstanden werden. "Man trifft sich mit Freunden und Bekannten zum Klönen, trinkt ein Bierchen und geht dann wieder nach Hause", sagt Bezirksvorsteher Hermann-Josef Krichel-Mäurer. Doch die Neuwerker treffen sich nicht nur, um zwei Stunden lang eine schöne Zeit zu verbringen. Das Fest ist für einen guten Zweck bestimmt. Die Gäste kaufen für drei Euro ein vom Heimatkünstler Willi Wirtz gestaltetes Motivglas und können damit dann zwei Stunden lang so viel Altbier, Malzbier und Mineralwasser trinken, wie sie möchten. Im vergangenen Jahr tranken die rund 1500 Gäste knapp 900 Liter. Ausgeschenkt wird das Bier von den Neuwerker Schützen an acht Zapfstellen.

Die Motivgläser des Jakob-Brunnenfestes sind Kult. Gesponsort werden sie von der Volksbank. Seit 1974 gibt es die Gläser. "In diesem Jahr zeigt es wie das erste den Jakob-Brunnen und eine 50. Um ein Getränk zu bekommen, muss man eines kaufen. Dafür darf man es dann aber auch behalten", sagt Volksbankchef Franz Dierk Meurers. Zu den Getränken wird es Brezeln in Form einer 50 geben. Die Einnahmen des Jakob-Brunnenfestes werden traditionell gespendet. "Wir bringen es immer auf rund 2500 Euro. In diesem Jahr geht das Geld an die Heimatfreunde Neuwerk, die das Heimatmuseum neu gestaltet haben", erklärt Meurers. Aus Anlass des Jubiläums können die Gäste auch mit D-Mark bezahlen. Dann kostet ein Glas keine drei Euro, sondern fünf Mark.

Das Altbier liefert die Hannenbrauerei, die inzwischen zu Carlsberg gehört. "Seit 25 Jahren wird Hannen-Alt ausgeschenkt. Das Fest gehört in der Stadt zum traditionellen Brauchtum", sagt Frauke Bruckes von Carlsberg. Im Rahmenprogramm treten die Musikkapelle Schlafhorst, der MGV Sängerbund und der Quartettverein Neuwerk auf. Der Sängerbund war auch 1966 schon dabei.

(cli)
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