Mönchengladbach Gremium vertagt Beschluss zum "Gemeinsamen Lernen"

Mönchengladbach · Eigentlich sollte der Schulausschuss grünes Licht für das "Gemeinsame Lernen" an drei weiteren Grundschule geben. Die Gemeinschaftsgrundschulen Beckrath und Hermann-Gmeiner sowie die katholische Grundschule Uedding sollten zum kommenden Schuljahr Schüler mit besonderem Förderbedarf aufnehmen dürfen. Doch die CDU meldete Beratungsbedarf an und verschob zusammen mit der SPD die Entscheidung in den Hauptausschuss. Der schulpolitische Sprecher Markus Spinnen will vorher einige Fragen beantwortet haben: "Gibt es überhaupt genügend Lehrer für das ,Gemeinsame Lernen'? Wie viele Sonderpädagogen stehen zur Verfügung? Wie viele Lehrer sind in puncto Inklusion fortgebildet? Gibt es auch Vorbehalte?"

Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft hatte im Schulausschuss davor gewarnt, die Inklusion an Mönchengladbacher Schulen auszuweiten. Die Begründung: So lange nicht ausreichend Sonderpädagogen zur Verfügung stünden, könnten Kinder nicht ausreichend gefördert werden. Wie Schulamtsdirektorin Ursula Schreurs-Dewies erläuterte, sei es aber von den Schulen ausdrücklich gewünscht, eine sonderschulpädagogische Expertise zu bekommen. "Denn so müssen Schüler, bei denen ein besonderer Förderbedarf festgestellt wird, nicht die Schule wechseln." Doch dafür bräuchten sie die fachliche Unterstützung der Experten.

Schulamtsdirektor Martin König sagte, dass es bei den Sonderschulpädagogen zwar keine 100-prozentige Besetzung gebe. Dennoch sehe die Personalsituation im Vergleich zu vielen anderen Städten noch gut aus. König: "Bei uns liegt die Besetzungsquote immerhin bei 90 Prozent." Die SPD zeigte sich vor allem verwundert über die Positionierung der GEW zum Thema Inklusion. Ulrich Elsen: "Was hat denn da für ein Stimmungswechsel stattgefunden?" Bisher habe die GEW der Inklusion stets offen gegenübergestanden.

(gap)
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