Mönchengladbach Greta-Markt so paradiesisch wie noch nie zuvor

Mönchengladbach · Für Greta kam sogar zeitweise die Sonne heraus - oft genug jedenfalls. Viele waren gestern zum Markt am Schillerplatz und in den angrenzenden Straßen gekommen, und von den Wetterkapriolen zwischendurch ließen sich echte Freunde der schönen Dinge nicht wirklich abschrecken. Dafür war das Angebot schlichtweg zu groß, zu originell und schön. Recyceln und Upcyceln mit der unbändigen Lust an kniffliger Handarbeit waren wieder Trumpf. Am Café Dooren und den angrenzenden Häusern vorbei reihten sich Stände mit kulinarischen Köstlichkeiten, wie Kuchen aus Omas Zeiten, Rhabarberlimo und Kreationen vom Tortenmichel, die im dekorativen Outfit fast zu schade zum Essen waren.

 Am Stand von Nadine Vieker (li.) gab es farbenfrohe Hingucker.

Am Stand von Nadine Vieker (li.) gab es farbenfrohe Hingucker.

Foto: Raupold Isabella

Zwei schmale Tore mit verspieltem Dekor boten auf einer unsichtbaren Diagonalen quer über den Platz symbolischen Einlass in "Paradise City". Die sieben Totsünden, dargestellt mit Barbiepuppen, waren weggesperrt in antiken Vogelkäfigen, die zwischen Bodendeckern das Beet um den größten Baum auf dem neu gestalteten Schmuckstück säumten. Hier hatten auch die Trompete blasenden Engel aus gerostetem Stahl, Vögel und farbige Windlichter auf dünnen Stangen einen angemessenen Platz gefunden. Sie zählten zum quirlig bunten Sortiment von "geblümt" der Mönchengladbacherin Jutta Dahmen und ernteten viele Rufe des Entzückens. Michael, dem der Vorname genug war, half, den großen Andrang auf die Begehrlichkeiten zu meistern. "Das Besondere hier ist, dass so viel Handarbeit angeboten wird, wie es sie sonst kaum in normalen Geschäften zu kaufen gibt. Das Ganze hat auch einen sehr jungen Charakter", schwärmte er.

 Zwei Tore bildeten eine unsichtbare Diagonale über den Platz.

Zwei Tore bildeten eine unsichtbare Diagonale über den Platz.

Foto: Isa

Anne Spruijtenburg lockte mit witzigen Taschen aus wieder verwerteten Jeanshosen und -shorts. "Ich möchte die aktuelle Konsumwelle brechen und alte Produkte in neue verwandeln", gab sich die 29-jährige Düsseldorferin rebellisch - treu dem fürs Label gewählten Namen "Hippie Rebell". Niedliche und farbenfrohe Hingucker bot Nadine Vieker unter dem netten Namen "Kleinkariert. Kleines Label. Große Liebe" an. Die Dame aus dem Münsterland hatte sich mit Kleid und Hütchen perfekt passend zur Ware ausstaffiert. Unter Handpieces, kleinen Hüten und Schmuck in Form von Minitassen, Kirschen, Flamingos und mehr gab es bei ihr nicht ein Teil, das dem anderen glich. Die Gladbacherin Julia Onkelbach hatte sich angesichts der Qual der Wahl für Ohrringe und eine Kette entschieden: "Am liebsten würde ich alles kaufen. Mir gefällt, dass alles von Hand gemacht, recycelt ist und so originelle Ideen zeigt." Schon fast ein Hundetreff war beim "Remmidemmi". Um "cool Stuff for cool Dogs" zu erwerben, hatten viele Tierbesitzer ihre vierbeinigen Lieblinge gleich mitgebracht.

Die Vielfalt des Greta-Marktes war nicht nur durch fantasievolle Auslagen gesichert, sondern auch durch die Verschiedenheit der etwa 130 Anbieter. Hier hatte das Team um Myriam Topel und Nicole Schlürensauer wieder erfolgreich eine große Bandbreite verteidigt. Katrin Lazaruk war eigens aus Osnabrück angereist, um Bilder aus Kassettenband anzubieten. Sie begründete die weite Anfahrt mit den Worten: "Wer im Handmade-Bereich tätig ist, kennt den Greta-Markt. Das ist einer der schönsten und besten Märkte deutschlandweit".

Fotos bei www.rp-online.de

(anw)
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