Mönchengladbach Großes Comeback im Schmölderpark

Mönchengladbach · Nach 46 Jahren standen "Take Five" erstmals wieder auf einer Bühne. Ende der 60er waren sie eine der angesagtesten Bands der Stadt gewesen. Beim "Sound of Schmölderpark" spielten sie nun mit vier anderen Gruppen im Musikpavillon.

 Hermanns Feuerwehr-Kapelle heizte mit kräftigen Fanfaren der Brass- und Reeds-Line dem Publikum am Pavillon im Schmölderpark ein.

Hermanns Feuerwehr-Kapelle heizte mit kräftigen Fanfaren der Brass- und Reeds-Line dem Publikum am Pavillon im Schmölderpark ein.

Foto: Detlef Ilgner

Fast 46 Jahre ist es her, seit die Band Take Five zuletzt auf einer Bühne stand. Damals gehörte die Gruppe zu den angesagtesten Bands der Stadt. Ende der 60er Jahre war sie auf ihrem Höhepunkt. Benannt nach der gleichnamigen Jazznummer des Dave Brubeck Quartetts coverten die Musiker bekannte Hits der Beatles, Bee Gees und von Creedence Clearwater Revival. Sehr oft gastierte die Gruppe in der "Budike" von Alexander Semjevski, die zu den angesagtesten Clubs gehörte, obwohl sie eigentlich gar keiner war. Nun feierten Take Five beim "Sound of Schmölderpark" ihr Comeback. Unter dem Motto "All Time Jam Session - Budike goes Schmölderpark", feierten Hunderte Musikfans vor dem Pavillon im Schmölderpark einen denkwürdigen Abend voller Lebensfreude der 50er- bis 70er-Jahre.

"Die Budike war ein Trödelladen an der Friedrichstraße. Da wurde alles Mögliche verkauft. Aus ihm entwickelte sich ein Szenetreff", erzählt Musikexperte Gerry Boer, der das Programm für den "Sound of Schmölderpark" zusammenstellte. Später zog die Budike zum Alten Markt um. In den 60ern gab es noch Beatkonzerte in Kinos wie der Lichtburg und der Residenz. Klaus Schopen, Trompeter und Mitbegründer der Mr. Felix Brass Band, war 1966 noch mit dabei, als in der Lichtburg das Konzert "Beat meets Jazz" stattfand. Beim "Sound of Schmölderpark" wiederholte sich dieses Treffen der Musikstile nun. Den Auftakt bestritt die Hermanns Feuerwehr-Kapelle, die Jazzer bereiteten den Weg für einen stimmungsvollen Abend.

Six For Free spielen eigentlich Blues- und Countrymusik der 80er und 90er. Für den "Sound of Schmölderpark" hatten sie extra Stücke der 60er und 70er geprobt. Sie steigerten die Feierlaune weiter, bevor die Jazzbones mit Manni Schmelzer an der Spitze Klassiker des Dixielands spielten. Schmelzer gehört zu den Urgesteinen der Gladbacher Jazzszene und spielte schon in vielen Bands. Nach ihnen betraten schließlich Take Five die Bühne - und ihr Comeback hätte besser nicht sein können.

Schon bei den ersten Klängen von "Daydream Believer" der Monkees und "Can't Buy Me Love" der Beatles flippte das Publikum aus und begann zu tanzen. Die fünf Musiker reihten Superhit an Superhit und sorgten schnell dafür, dass sich ihre Gäste in ihre Jugend zurückversetzt fühlten.

Nach einem so grandiosen Auftritt hatten The Bombing Jacks leichtes Spiel. Vor drei Jahren gründete sich die Formation einfach so zum Spaß für eine Geburtstagsfeier. Inzwischen sind sie eine feste Größe. Nach Jazz, Dixieland und Beat rundeten The Bombing Jacks die musikalische Zeitreise ab und präsentierten die großen Hits der Rock´n´Roll-Ära. Für den "Sound of Schmölderpark" war diese Konzertbesetzung wieder ein wahrer Glücksgriff. Das Publikum war begeistert und dankbar für einen Abend voller Erinnerungen.

Der Ausrichter des Konzerts, der Förderverein Pavillon Schmölderpark, hat sich übrigens umbenannt in "Förderverein Schmölderpark" und ist nun gemeinnützig. Derzeit versucht man, rund 25.000 Euro für den Erhalt des Musikpavillons zu sammeln. Der "Sound of Schmölderpark" ist für dieses Projekt ein unverzichtbares Standbein.

(cli)
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