Mönchengladbach Gründer springen ins Haifischbecken
Mönchengladbach · Sieben Jungunternehmer hatten bei der Gründerwoche die Gelegenheit, sich selbst und das eigene Start-up einer Jury vorzustellen. Mit Erfolg: Die fünf Gladbacher "Haie" waren von den Ideen ziemlich angetan.
"Alle Start-ups, die heute hier präsentiert wurden, sind Gewinner. Aber wir mussten unsere drei Favoriten auswählen": So begann Jochen Oelmann die Verkündung der Jury-Entscheidung, nachdem die zahlreichen Ideen aus jeder möglichen Sparte innerhalb von zehn Minuten mittels Power-Point vorgestellt worden waren. Vom High-Tech-Juwelier-Spiegel, der dem Kunden das Schmuckstück aus dem Schaufenster sofort auf den eigenen Körper projiziert, über die Förderung von neuen Schönheitspraxen mit patentierten Geräten und Kuren bis hin zu Lifestyle-Produkten aus Naturstein.
Die Büroräume von Neostarter, einem Inkubator und Co-Working-Space, wurden am Mittwochabend zum "Haifischbecken". Im Rahmen der diesjährigen Gründerwoche bekamen dort sieben Jungunternehmer die Möglichkeit, ihre Start-up- Ideen einer Jury vorzustellen. "Wir suchen die beste Gründungsidee vom Niederrhein", lautete der Slogan des Abends. An den drei überzeugendsten Gründungsideen beteiligen sich dann die "Gründer-Haie" und helfen mit Know-how und finanziellen Mitteln.
In Anlehnung an die TV-Sendung "Die Höhle der Löwen" haben die Initiatoren um Roghmal Alami eine ganz eigene Version für Gladbach entwickelt. Die Haie: Daniel Aretz von der Fachanwaltskanzlei Korn Vitus, Burkhard Küpper, Geschäftsführer der Steuerberatungsgesellschaft Albers & Kollegen, sowie Jochen Oelmann, Vorstand der exchangeBA AG; Thomas Boccaccio, Geschäftsführer des Beraterstudios, und Roghmal Alami von der Alami Company komplettieren die namhafte Jury.
"Am besten gefallen hat uns die Pferdemarke Amalon", ist sich die Jury am Ende des Tages einig. Die beiden Studenten Tabea Schlachtenberger und Marcel Jäkel entwickelten flexible Pferdebürsten, mit denen die Reinigung der Pferde viel gründlicher und leichter erfolgt als mit bisher geläufigen Bürsten. "Unsere Produkte sind schon seit einiger Zeit auf Amazon erhältlich", erklärte die Marketingstudentin bei der Präsentation ihrer Start-up-Idee. "Was wir jetzt brauchen, ist das Know-how eines Fachmanns, vor allem zu den rechtlichen Fragen bei der Unternehmensführung", sagte Jäkel. Kapital sei aber auch durchaus notwendig, um den Profit langfristig zu steigern, ergänzte Schlachtenberger.
Der zweite Platz ging an die "Vitaltaler" aus Hefekleie von Evelin Renner. Wegen gesundheitlicher Probleme musste sie vor einigen Jahren ihre gesamte Ernährung umstellen. "Haferkleie war damals mit das Einzige, was ich vertragen konnte, und so begann, ich immer neue Rezepte zu kreieren", sagte Renner in ihrer Einführung. Die Produkte seien bereits von einer großen Supermarktkette angefragt worden. Jochen Oelmann erläuterte die Jury-Entscheidung: "Diese Idee ist ein klassischer Start-up-Gedanke, nämlich aus einer simplen Sache etwas herstellen, das es so noch gar nicht gibt".
Laut der Jury hat aber auch der dritte Platz enormes Potenzial. Dimitrij Scholochow präsentierte den neuartigen Messengerdienst BubCon, der bereits in zehn Sprachen und sämtlichen App-Stores zur Verfügung steht. "Die Idee war, die besten Eigenschaften aus allen Messengern in einen zu packen." Die Jury ist sich einig: Dieses Ziel wurde sehr gut umgesetzt.