Mönchengladbach Grüne: Prestige-Projekte statt Soziales im Fokus

Mönchengladbach · Die Große Koalition aus CDU und SPD vernachlässigt die Bedürfnisse von Kindern und Jugendlichen - davon ist Karl Sasserath, Fraktionsvorsitzender der Grünen, überzeugt. Der "kausale Zusammenhang zwischen sozialer Herkunft und Schulabschluss" sei massiv: Rund 8,4 Prozent der Hauptschüler in Mönchengladbach hätten die Schule dieses Jahr ohne Abschluss verlassen - ein Wert weit über Bundes- und Landesdurchschnitt. Die Chance auf einen Ausbildungsplatz sei somit gering, der Weg in Hartz IV früh vorgezeichnet.

 Karl Sasserath (Grüne): Mehr Geld für Kinder und Jugend.

Karl Sasserath (Grüne): Mehr Geld für Kinder und Jugend.

Foto: Raupold

"Leider findet sich dazu nichts auf der politischen Agenda der GroKo", so Sasserath. Auch die Offene Kinder- und Jugendarbeit sei unterfinanziert. "Für Sie sind andere Dinge wichtig", Schwarz-Rot investiere in "Prestige-Projekte" wie Sauberkeit, den Neubau für die Stadtverwaltung oder den Campus-Park. Die Mags, das neue Kompetenzzentrum für Sauberkeit, koste die Stadt mehrere Millionen Euro im Jahr. Die Zahl der Stellen in Kitas aber werde gedeckelt, statt ausgebaut.

Der Grünen-Fraktionschef forderte, das von der GroKo vorgegebene Motto "Wachsende Stadt" auch auf günstigen Wohnraum anzuwenden, verwies auf Investitionsprogramme für den Bau öffentlich geförderten Wohnraums. Damit ließe sich auch "eine Teufelsspirale unterbrechen, die den Sozialhaushalt belastet: bei den Kosten der Unterkunft". CDU und SPD wirft er vor, die strukturelle Krise nicht in den Griff zu bekommen. Deshalb bedienten sie sich "schamlos" an den für Schulen gedachten Landesmitteln aus "Gute Schule 2020". "Das können wir nicht mittragen!"

(dr)
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