Mönchengladbach Hardt feiert international und inklusiv

Mönchengladbach · Ein Pfarrer aus Offinso, ein Austauschschüler aus Mexiko und die Bewohner des Josefshauses machten das Schützenfest der St.-Nikolaus-Bruderschaft Hardt bunt. Schützenkönig Bruno Panglisch freute sich über einen Borussia-Maibaum.

 König Bruno Panglisch (Mitte) hatte beim Schützenfest in Hardt seine Söhne Martin und Max als Minister und Adjutant sowie seinen guten Freund Willi Houben als Minister an seiner Seite.

König Bruno Panglisch (Mitte) hatte beim Schützenfest in Hardt seine Söhne Martin und Max als Minister und Adjutant sowie seinen guten Freund Willi Houben als Minister an seiner Seite.

Foto: Isabella Raupold

Bruno Panglisch ist ein echter Paradiesvogel. Er ist nicht nur ein begeisterter Schütze, sondern auch Borussiafan, Gastgeber eines mexikanischen Austauschschülers und engagiert in der Hilfe für Ghana. Was passt da also besser, als alles gemeinsam beim Schützenfest zu vereinen? Bruno Panglisch ist nämlich der König seiner St.-Nikolaus-Bruderschaft. Vor seinem Haus steht nicht nur eine Residenz, die mit vielen Details verziert ist, sondern auch ein 28 Meter hoher Maibaum im Borussia-Look. Ganz in Schwarz-Weiß-Grün gehalten, weht auf der Spitze eine Fahne mit der Raute.

"Ich bin nicht nur Fan, sondern auch Vorsitzender des Fanclubs Offinso Ghana-Borussen", erzählte er kurz vor der Parade am Josefshaus. Zu Mönchengladbachs Partnerstadt hat er eine ganz besondere Verbindung. Bruno Panglisch unterstützt Projekte des Eine-Welt-Forums. Im Rahmen eines Austausches zwischen der katholischen Bildungsstätte für Pflegeberufe und dem St. Patricks Hospital Offinso gelang es ihm, einen alten Bekannten zum Schützenfest nach Hardt zu lotsen: den ghanaischen Pfarrer Peter Kwasi Sarpong. Der afrikanische Gast kam aber nicht nur zum Zuschauen. Bruno Panglisch besorgte ihm eine Uniform, und so zog Peter Kwasi Sarpong im Zug mit.

Er war nicht der einzige Besucher, der eine weite Anreise hatte. Auch Jorge Lopez war gekommen. Der Mexikaner ist derzeit als Austauschschüler zu Gast in Mönchengladbach und wohnt bei Bruno Panglisch. Auch ihn steckte die Majestät in eine Schützenuniform. Gerührt war Bruno Panglisch, als er aus seinem Haus trat und dort seinen Sohn Peter als Pappkamerad vorfand. Diesen hatten seine Schützenbrüder als Überraschung anfertigen lassen. Der "echte" Sohn weilt derzeit in den USA. Mit dabei waren dafür seine beiden anderen Söhne Martin und Max - der eine als Minister, der andere als Adjutant. "Ich finde es wunderschön, einmal etwas gemeinsam zu machen", sagte die Majestät. Im Erwachsenenalter sei dies keine Selbstverständlichkeit.

Eine Überraschung gab es auch für Königin Helga Panglisch. Weil es kurz vor der Parade am Josefshaus regnete, hatte Schwester Stefanie Pantoffeln für die Königin gekauft. Darin konnte sich Helga Panglisch die nassen Füße aufwärmen. Der Besuch im Josefshaus gehört bei den Hardter Schützen mit dazu und ist gelebte Inklusion. Bei der St.-Nikolaus-Bruderschaft machen alle mit, und so standen die Bewohner im Innenhof und warteten auf die Schützen. Als die Musik erklang, klatschten sie mit, einige versuchten als Dirigenten. Vom Josefshaus ging es zum Festzelt, wo die Schützen ihren Heimatabend feierten.

Gestern marschierte die Bruderschaft zur großen Parade in der Mitte des Stadtteils auf. Sie gehört zu den Höhepunkten des Festes. Und natürlich gab es auch einige Ehrungen. So erhielt Hans-Willi Caßor das Schulterband zum St.-Sebastianus-Ehrenkreuz. Rolf Jansen und Raphael Houben freuten sich über das Silberne Verdienstkreuz. Spannend war das Schützenfest für die Martinsschützen. Die elf Kinder im Alter zwischen neun und zwölf Jahren waren zum ersten Mal dabei und sind der neueste Zug der St.-Nikolaus-Bruderschaft Hardt.

(cli)
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