Mönchengladbach Haus Westland: Vier Planer sind raus

Mönchengladbach · Die Reaktionen der Jury sind positiv. Ihre Mitglieder sortierten zwar vier Entwürfe für das neue "Haus Westland" aus, aber die vier verbliebenen bekamen gute Noten. Im Februar fällt die Entscheidung über den Siegerentwurf.

 Haus Westland: Nach vielen Jahren des Stillstands gibt es jetzt erste konkrete Überlegungen, wie ein Neubau an dieser markanten Stelle aussehen kann. Auch der Busbahnhof soll sich verändern.

Haus Westland: Nach vielen Jahren des Stillstands gibt es jetzt erste konkrete Überlegungen, wie ein Neubau an dieser markanten Stelle aussehen kann. Auch der Busbahnhof soll sich verändern.

Foto: Stadt MG

Sie sind noch streng geheim, und nur ein kleiner Kreis an Stadtplanern und Politikern hat sie bereits zu Gesicht bekommen. Aber die Meinungen über die vier Entwürfe, die um die Zukunft von Haus Westland und den gesamten Bahnhofsvorplatz noch im Rennen sind, sind ähnlich: "Die vier verbliebenen Entwürfe sind sehr unterschiedlich und sehr interessant", sagt Oberbürgermeister Hans Wilhelm Reiners. Andere Teilnehmer an der Jurysitzung am Montagnachmittag äußerten sich so: Von "durchmischt" bis "durchweg positiv" waren die Reaktionen beteiligter städtischen Planungspolitiker. Man habe auch großes Einvernehmen mit dem Investor erzielt.

Sechs Stunden saßen die Experten im Hotel Dorint zusammen über den Entwürfen der acht Planungsbüros aus Deutschland, Dänemark und den Niederlanden. Man habe viel diskutiert und sich am Ende sehr einig auf vier Bewerber festgelegt, die ihre Entwürfe nun weiter ausarbeiten sollen. Im Februar kommt die Jury erneut zusammen und stimmt über den Sieger des städteplanerischen Wettbewerbs für den Neubau an der Stelle von Haus Westland ab.

Klar ist bisher: Der bestehende Bau soll abgerissen werden und Platz machen für einen oder mehrere Gebäudekomplexe mit Wohnungen, zwei Hotels, Dienstleistungen, Fitnessstudio und vielem mehr. Die vier Entwürfe, die die Jury in erster Sitzung am meisten überzeugten, sollen nun konkreter die Architektur ausarbeiten. "Es gibt Entwürfe, die eine abgestufte Bebauung vorsehen. Und mehrere Planer haben sich auch gleich Gedanken über den Busbahnhof gemacht, ihn zentral belassen oder an die Seite geschoben. Einig war man sich wohl, dass der Busbahnhof in dieser Form nicht bleiben kann. Aber keiner hat sich bisher so richtige Gedanken darüber gemacht, wie der Verkehr gelenkt wird. Das war auch nicht die Aufgabe, die wir den Büros gestellt haben", sagt OB Reiners.

Die Partei Die Linke hat sich daraufhin bereits gemeldet: Sie lehnt eine Verkleinerung des Platzes zugunsten größerer Gebäude bereits ab. "Das ist nicht sinnvoll. Zwar ist der Platz durch den Linienbetrieb nicht voll ausgelastet. Aber die Fernbushaltestelle ist doch ein Stück weg. Hier wäre es für uns sinnvoller, die Fernbusse mit auf dem Platz abzuwickeln, so werden Wege verkürzt zwischen Bus, Bahn und Fernbus", sagt der Fraktionsvorsitzende der Linke, Torben Schultz.

Die Lüder Immobilien Gesellschaft hatte als neuer Eigentümer von Haus Westland dazu aufgerufen, nach klar formulierten Vorgaben ihre Entwürfe für das "zentrale Eingangstor" zur Stadt zu entwickeln. In der Jury sitzen neben dem Investor und der Projekt Mönchengladbach GmbH - die dem Investor gehört - auch Oberbürgermeister Hans Wilhelm Reiners und Gregor Bonin, Beigeordneter für Planen, Bauen, Mobilität und Umwelt, sowie Vertreter der Politik und externe Fachexperten. Begleitet und moderiert wird das Wettbewerbsverfahren durch das Düsseldorfer Büro Faltin + Sattler.

"Wir haben mit dem Investor nun die große Chance, an dieser städtebaulich herausragenden Stelle ein Stück Stadtreparatur vorzunehmen und eine attraktive Visitenkarte zu schaffen", so Reiners. Und Bonin ergänzt: "Hier geht es nicht nur um das bisherige Haus Westland, sondern um das gesamte Areal zwischen Hauptbahnhof und dem angrenzenden Gründerzeitviertel. Von dem Wettbewerb erhoffen wir uns bestmögliche Qualität im Sinne des strategischen Entwicklungsprozesses mg+ Wachsende Stadt."

"Wir sind überzeugt von Mönchengladbach und dem Standort und begeistert von dem konstruktiven Verfahren und der sehr guten Zusammenarbeit mit der Stadt. Wir dürfen davon ausgehen, dass wir für dieses Areal die bestmögliche Lösung finden werden", betont Jan Wehle, Gesellschafter der Projekt Mönchengladbach Gesellschaft, der mit Geschäftsführer Carl Matthias Rathgen an der Jurysitzung teilnimmt. Fest steht bereits jetzt, dass der komplette Gebäuderiegel samt Turm abgerissen werden soll. Eine Aufgabe gaben die Jurymitglieder den verbliebenen Büros mit: Sie sollen alle Alternativmodelle erarbeiten - für den Fall, dass der Bau 20 Meter und 5 Meter nach vorne in den Platz ragt.

(RP)
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