Mönchengladbach Hephata-Sportler bei Special Olympics

Mönchengladbach · Zehn Sportler der Hephata-Werkstätten nehmen eine Woche lang an den Weltspielen für Menschen mit geistiger Behinderung in Los Angeles teil. Sie spielen Fußball, Badminton und Golf und wollen Medaillen gewinnen.

Die Sportler der Hephata-Werkstätten sind echte Cracks. Das bewiesen sie zuletzt bei den Nationalen Olympischen Spielen in Düsseldorf vor einem Jahr. Die Fußballerinnen holten die Goldmedaille, Badminton-Spielerin Melanie Büttgenbach Bronze und auch die anderen Sportler belegten tolle Plätze. Nun wird ihre sportliche Karriere gekrönt. Vom 25. Juli bis 3. August nehmen zehn von ihnen an den Special Olympics World Games, den Olympischen Spielen für Menschen mit geistiger Behinderung, in Los Angeles teil. Acht Fußballerinnen gehören zur Damennationalmannschaft, Melanie Büttgenbach zum Badmintonaufgebot und Matthias Raithel tritt im Golf an. Insgesamt werden 138 deutsche Sportler mit dabei sein.

"Unsere Fußballerinnen stellen fast die komplette Nationalmannschaft. Sie besteht aus zwölf Damen", erzählt Trainerin Sarah Hutmacher. Gespielt wird auf Kleinfeldern und in verschiedenen Leistungsklassen. Weil die Damen im vergangenen Jahr in Düsseldorf die nationalen Spiele mit einem Torverhältnis von 77:0 gewannen, gehören sie auch in Los Angeles zu den Favoriten. Unter Druck setzen sie sich nicht. Sie sind schon stolz darauf, dass sie überhaupt dabei sind. "Vor acht Jahren fanden die Spiele in Shanghai statt. Damals waren auch schon Sportler von uns mit dabei", erinnert sich Sonja Zeigerer. Sie wird auf der Hephata-Facebook-Seite live von den Spielen in Los Angeles berichten.

Schon etwas ambitionierter ist Melanie Büttgenbach. "Ich habe mir die Bronzemedaille als Ziel gesetzt", sagt sie. Derzeit sei sie nervös. Zwar hat sie auf nationaler Ebene schon einiges gewonnen, aber bei den Weltspielen war sie noch nie dabei. Um den Hephata-Sportlern viel Erfolg zu wünschen, kam nun Oberbürgermeister Hans Wilhelm Reiners auf dem Gelände an der Karl-Barthold-Straße vorbei. Er hat die Schirmherrschaft übernommen. "Es ist eine tolle Sache, dass Sportler aus unserer Stadt bei den Spielen in Los Angeles dabei sind. Dass es solche Spiele gibt, finde ich klasse", sagte Reiners. Anders als die Olympischen Spiele oder die Paralympics, die Spiele für Menschen mit körperlicher Behinderung, finden die Special Olympics kaum Bemerkung in den Fernsehübertragungen.

"In den USA ist das anders. Da ist die Bewegung viel stärker als bei uns", erzählt Sonja Zeigerer. Das liegt nicht zuletzt daran, dass die Special Olympics 1968 von Eunice Kennedy-Shriver, einer Schwester des ermordeten US-Präsidenten John F. Kennedy, gegründet wurden. Die Spiele kehren also an ihre Geburtsstätte zurück. Und das mit rund 7000 Athleten, 3000 Trainern und 30 000 freiwilligen Helfern.

(cli)
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