Fotos Hier steckt Mönchengladbach drin: Familienunternehmen stellen sich vor
Die Carl Ridder KG besteht seit 1905 im ZEntrum von Rheydt. Klaus Oberem leitet das Unternehmen, das als lagerführender Großhandel für Türen, Bauelemente, Holzwerkstoffe, Tür- und Baubeschläge dem Verarbeiter ebenso wie dem Planer und Privatkunden zur Verfügung steht.
Wieviel Mönchengladbach steckt in Ihrem Laden?
In ihrer Funktion als lagerführender Großhandel und als Partner und Zulieferer des holzverarbeitenden Handwerkshat sich die Firma in und mit Rheydt und Mönchengladbach in mehr als 100 Jahren Geschichte und Stadtgeschichte entwickelt, hat Bau- und Wiederaufbauphasen der Stadt von der Kaiserzeit über zwei Kriege, Wirtschaftswunder und Textilkrise hinweg erlebt, begleitet und gestaltet. 12 Mitarbeiter versorgen täglich das Baugewerbe, Handwerker und private Bauherren in Mönchengladbach mit Türen, Parkett- und Laminatböden, Platten, kurz allem, was im qualifizierten Innenausbau benötigt wird. Die Firma wird in der 4. Generation am Gründungsstandort geführt, ist im wirtschaftlichen Geschehen der Stadt fest verankert. Mehr Mönchengladbach geht nicht.
Wie konnten Sie das Unternehmen so lange halten oder anders gefragt: was ist ihr Geheimrezept?
Wesentlicher Teil des Erfolges ist die Positionierung im sog. Produktionsverbindungshandel. Mit einem sehr breit aufgestellten Sortiment stehen wir dem Baugewerbe als verbindendes Glied zwischen Planer, Verarbeiter und Entscheider zur Verfügung. Über unsere Fachberater liefern wir die Informationen, die Planer und Entscheider zu Produkten und Anwendungen brauchen, von der Industrie zum Verarbeiter die Rohstoffe und Produkte.
Was wären Sie geworden, wenn nicht Geschäftsführer der Carl Ridder KG?
Vor meinem Eintritt in die Firma habe ich als Betriebsleiter eines Chemikalienhandelsbetriebes in Köln gearbeitet.
Haben Sie persönlich einen Traum, den Sie bisher nicht ausleben konnten?
Für alle erträumten Dinge bieten die nächsten 20 Jahre noch ausreichend Zeit.
Dorothe Clever steht für ausgefallene Mode und aktuelle Trends. 1980 eröffnete die Familie Clever den ersten Lederwarenladen unter dem Namen "bagstore" in Mönchengladbach. Seit 1980 führt Dorothe Clever das Schmuckgeschäft an der Stepgesstraße 1 - 3 und hat seit 2004 auch eine Zweigstelle auf Sylt.
Wieviel Mönchengladbach steckt in Ihrem Laden?
Ich fertige eigene Kollektionen an und habe Waren aus den Niederlanden, Spanien, den USA hier. Eigentlich trifft sich hier bei mir die Welt.
Wie konnten Sie so lange den Laden halten oder anders gefragt: was ist ihr Geheimrezept?
Durch Mundpropaganda der Kunden habe ich meinen Laden aufgebaut. Das ist für uns bis heute die beste Reklame und die Kunden kommen aus Düsseldorf, Köln und Aachen hier her.
Haben sie einen Traum, den Sie bisher nicht ausleben konnten?
Ich habe mein Hobby zum Beruf gemacht und einen Traum - die Zweigstelle auf Sylt - habe ich mir schon im Jahr 2004 erfüllt.
Was wären Sie geworden, wenn nicht Geschäftsführerin eines Schmuckladens?
Ich wollte immer ins Schmuckhandwerk und habe schon als Kind kleine Stücke gefertigt. Es ist ein sehr kreativer Beruf und auch die kaufmännische Seite daran war schon immer mein Ding.
Wieviel Mönchengladbach steckt in Ihrem Laden?
In meinem Geschäft stecken vor allen Dingen Jahrzehnte an ganz persönlichen Mönchengladbacher Geschichten. Denn der Kauf von einem Brautkleid, einem Schützenfestmodell oder Kommunionkleid ist ein unvergessliches Erlebnis. Und natürlich erfahren wir auch viel von unseren Mönchengladbacher Kunden, denn eine Beratung bei uns kann mehrere Stunden in Anspruch nehmen, da kommt man sich auch menschlich näher, da wird "geklönt" und es werden viele Anektdötchen ausgetauscht. Bei uns fließen auch schon mal Tränen der Freude, wenn eine Braut ihr Traumkleid gefunden hat. Die Atmosphäre ist sehr persönlich und familiär. Meine Mutter Trude Kuch ist immer noch aktiv und begeistert im Geschäft, unsere Erstverkäuferin Petra Barile ist auch seit fast vierzig Jahren dabei.
Wie konnten Sie Ihr Geschäft so lange halten oder anders gefragt: was ist ihr Geheimrezept?
Das "Haus der Braut" wurde von meinen Eltern vor fast fünfzig Jahren gegründet. Sich als Fachgeschäft dauerhaft zu etablieren bedarf vor allem sehr viel an persönlichem Engagement und Fleiss. Dann ist natürlich die Auswahl unserer festlichen Mode ein ganz entscheidender Faktor. Unsere Kunden kommen zu uns, weil Sie neben der persönlichen Beratung auch besondere Kleidung wünschen. Das trendy Abiball-Kleid aus Paris, das romantische Spitzenbrautkleid aus Barcelona, den klassischen Smoking aus Wien. Maßanfertigungen und Sonderwünsche können wir berücksichtigen, wir bieten viele Service-Leistungen, die man in einem Kaufhaus eben nicht findet.
Haben Sie persönlich einen Traum, den Sie bisher nicht ausleben konnten?
Als Teenager wäre ich gerne Sängerin in einer Punk-Band geworden, ich fand Nina Hagen klasse. Leider reichte meine Stimme nur für die Dusche, aber meine kurzen Haare habe ich seit dieser Zeit behalten.
Gerad Prinz (60) führt das Geschäft Blumen Prinz, mit Filialen in Mönchengladbach und Rheydt seit mehr als 30 Jahren. Im Binderaum - dem Lieblingsort des lLadens - verrät sie, warum der Umgang mit Blumen ihr so viel bedeutet.
Wieviel Mönchengladbach steckt in Ihrem Laden?
Sehr viel! Ich führe das Geschäft gemeinsam mit meinem Mann in der dritten Generation. Mein Großvater hat den Blumenladen 1908 aus einer Gärtnerei aufgebaut. Unser Sohn wird die Läden in Mönchengladbach und Rheydt übernehmen.
Von welchen Traditionen haben Sie sich im Laufe der Jahre verabschiedet?
Die klassischen Blumenschenktage, die kirchlichen Ursprungs sind, gehen stark zurück. Zu Ostern oder Pfingsten verkaufen wir deutlich weniger Floristik und müssen uns hierauf anders einstellen. Dafür werden jedoch Tage wie Valentins- oder Muttertag verstärkt für das Verschenken von frischen Blumen genutzt.
Wie konnten Sie so lange den Laden halten oder anders gefragt: was ist ihr Geheimrezept? Wir verwenden nur frische und regionale Waren, die gut vorbereitet und verarbeitet werden. Wir sind stolz auf unsere ausgefallenen und extravaganten Blumen-Kreationen.
Haben sie einen Traum, den Sie bisher nicht ausleben konnten?
Ich mache meinen Beruf mit Herzblut. Ich empfinde es nicht so, dass ich auf Dinge verzichten musste. Nur manchmal wünsche ich mir, öfter ins Theater gehen zu können. Doch wegen der langen Öffnungszeiten des Ladens schaffe ich das nicht immer.
Was ist die beste bauliche Neuerung in der Stadt gewesen, was die schlechteste?
Der Abriss des Stadttheaters und der Wechsel unserer Filiale an die Lüpertzender Straße hat uns die Existenz entzogen. Was aus den Arcaden wird, muss man abwarten.
Was wären Sie geworden, wenn nicht Floristin?
Zuerst wollte ich keine Floristin werden und hatte sogar einen Ausbildungsplatz bei der Sparkasse. Doch ein ganzer Tag im Büro, das wäre nichts für mich. Ich muss kreativ werden können. Auch soziale Arbeit zum Beispiel in Sri Lanka konnte ich mir damals vorstellen.
Rolf Krichel (37) führt in der vierten Generation das Kunsthaus Krichel an der Hindenburgstraße 41. Neben Souvenirs oder Metall- und Kupferarbeiten können hier Kunstwerke gekauft und auch neu gerahmt werden.
Wieviel Mönchengladbach steckt in Ihrem Laden?
Hier steckt viel Mönchengladbach drin: wir verkaufen Souvenirs aus der Stadt, Radierungen des Gladbacher Künstlers Heinz Vogel und ich selbst bin ein "Gladbacher Jung".
Wie konnten Sie so lange den Laden halten oder anders gefragt: was ist ihr Geheimrezept?
Wir setzen auf Tradition. Zwar wechselt das Sortiment - Dinge wie Zinnteller oder geschnitzte Madonnen führen wir immer weniger - dennoch arbeiten wir traditionell.
Haben sie einen Traum, den Sie bisher nicht ausleben konnten?
Ich habe die Selbstständigkeit und meinen Beruf sehr bewusste gewählt und empfinde keine Nachteile, die mich eingrenzen. Ich mache meinen Beruf mit Leib und Seele.
Was wären Sie geworden, wenn nicht Geschäftsführer des Kunsthauses Krichel?
Ich hätte gerne Special Effects in der Film- und Fernsehbranche entwickelt.
Firmengründer Franz-Josef Hartung eröffnete im Jahre 1913 das erste Juweliergeschäft unter dem Namen Hartung in Aschersleben / Sachsen-Anhalt. 1959 kam die Familie nach Mönchengladbach. Seit 1991 ist Thomas Hartung Inhaber des Juwelier-Geschäfts an der Hindenburgstraße. Und das Familienunternehmen wird weitergeführt: Sohn Christoph Hartung ist Goldschmiedemeister und Edelsteinfasser und soll das Unternehmen übernehmen.
Wieviel Mönchengladbach steckt in Ihrem Laden?
Wir sind schon sehr lange hier am Standort und die Kunden identifizieren sich mit uns als Fachgeschäft.
Wie konnten Sie so lange den Laden halten oder anders gefragt: was ist ihr Geheimrezept?
Wir setzen sehr auf Kundenkontakt und -pflege. Wir fallen durch Leistungen wie Handwerk und Maßanfertigungen auf und haben uns mit dem Angebot an Trauringen ein Alleinstellungsmerkmal verschaffen können. Das wissen unsere Kunden zu schätzen.
Haben sie einen Traum, den Sie bisher nicht ausleben konnten?
Ein bisschen mehr Freizeit wäre manchmal wünschenswert.
Was wären Sie geworden, wenn nicht Juwelier?
Ich bin durch den elterlichen Betrieb immer an das Juweliergeschäft herangeführt worden und für mich gab es keine Alternative.