Mönchengladbach Hilfe am rechten Ort, bevor es zu spät ist

Mönchengladbach · Das Jugendamt nimmt an bundesweiten Aktionswochen zu Hilfsangeboten teil.

 Dörte Schall

Dörte Schall

Foto: Raupold

Eigentlich hat das Jugendamt einen eher schlechten Ruf in der Bevölkerung. "Wir sind für viele die, die den Familien die Kinder wegnehmen," stellt Sozialdezernentin Dörte Schall nüchtern fest. Dass sich das schlechte Image in ein positiveres wandelt, sollen im Oktober diverse Aktionswochen rund um die Aufgabenbereiche des Jugendamtes erreichen. Anlass für die Kampagne mit dem Motto "Das Jugendamt. Unterstützung, die ankommt" ist das 25. Jubiläum des Kinder- und Jugendhilferechts, welches für die Arbeit des Jugendamtes zentral ist.

"Unsere Aufgaben sind sehr vielseitig. Kinder in Pflegefamilien zu bringen, ist der letzte Schritt", betont Schall. Der Fachbereich Kinder, Jugend und Familie setze auf Prävention, bevor es so weit kommt. Daneben kümmern sich die Mitarbeiter auch um die Organisation der Kinderbetreuung. Das Angebot richtet sich nicht nur an die, die schon Probleme haben: Der Fachbereich ist der größte der Stadt, fast jeder Bürger kommt mit dem Thema Familie in Berührung.

Start für die Aktionswochen ist die Neuauflage der Infobroschüre "Trennung, Scheidung - Was nun?" des Arbeitskreises Trennung Scheidung. "Wir wollen in den Dialog mit den Bürgern treten. Wir setzen darauf, dass Eltern selber lernen wollen", erklärt Bärbel Braun, stellvertretende Leiterin des Fachbereiches. Der Arbeitskreis Trennung Scheidung ist seit 1993 dabei, Hilfe zu leisten. Hier kooperieren Jugendamt, Arbeitsagentur und verschiedene Beratungsstellen in der Stadt. In der Broschüre finden Paare, die überlegen, sich zu trennen oder sich bereits in der Trennungsphase befinden, Hinweise und Hilfsangebote. Viele trauen sich nicht, die Beratungsstellen der Stadt aufzusuchen, weiß Schall: "Es ist wichtig, Scheu abzubauen. Viele wissen nicht so recht, wo sie Fragen beantwortet bekommen." Ausliegen wird die Broschüre an Orten wie der Arbeitsagentur, Familienbüros und anderen Verwaltungsstellen der Stadt, aber auch in den Sparkassen.

Das Thema Trennung und Scheidung ist aber nur eines innerhalb der Aktionswochen. "Das Jugendamt sieht sich als Anwalt des Kindes und gibt Hilfe für Familien", sagt Schall. So ist am kommenden Donnerstag, 8. Oktober, um 17 Uhr im Rathaus Abtei ein Infoabend dazu, wie Interessierte Pflegeeltern werden können. "Auch problembelastete Familien bekommen vollste Unterstützung und Beratung von uns", sagt Braun. Mit Infoständen und Aktionen sollen später im Monat auch noch die Themen Jugendhilfe, Kinderbetreuung sowie -schutz ins Zentrum der Aufmerksamkeit gebracht werden. Informationen zu den Hilfsangeboten gibt es unter Telefon 02161 25 3534.

(swin)
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