Mönchengladbach Hin und Her um das TiN als Konzerthalle

Mönchengladbach · Rund 2000 Sitz- und 3000 Stehplätze könnte das TiN als Konzert- und Veranstaltungshalle fassen. Das Konzept sieht einen Umbau mit einer Investition in sechsstelliger Höhe vor.

 Die Halle TiN liegt im Nordpark (hinten Mitte) in unmittelbarer Nachbarschaft zum Open-Air-Areal des Sparkassenparks (vorne).

Die Halle TiN liegt im Nordpark (hinten Mitte) in unmittelbarer Nachbarschaft zum Open-Air-Areal des Sparkassenparks (vorne).

Foto: Theo Titz

Er sieht in der Größe der Halle Potenzial: Rund 2000 Sitz- und 3000 Stehplätze seien dort möglich. "Das ist eine Größenordnung, die wir in der Stadt nicht haben", sagte Hilgers im Frühjahr im Gespräch mit unserer Redaktion. "Könnte man das nutzen, hätten wir quasi kulturelle Twin-Towers", sagt er. "Im Sommer im Sparkassenpark, im Winter dort."

Das Konzept sieht einen Umbau mit einer Investition in sechsstelliger Höhe vor. Dafür sind Schallschutzmaßnahmen, die Erweiterung des Veranstaltungssaals, Erneuerung von Elektrik und Brandschutz sowie fest installierte Bühnen, Ton- und Lichtanlagen vorgesehen. Zudem ist eine Non-Profit-Nutzung für die freie Kulturszene vorgesehen. Im Gegenzug forderte Hilgers in seinem Konzept einen längerfristigen Mietvertrag und eine Kaufoption.

Auch die Politik ist informiert, in der GroKo aus CDU und SPD stieß Hilgers mit seinem Konzept auf positive Reaktionen. In einigen Wochen, so Hilgers' Plan, sollte der Konzertbetrieb im TiN starten. Am Donnerstagabend stand deshalb im Aufsichtsrat der Stadttochter EWMG die Entscheidung an.

Doch dazu kam es am Ende nicht. Der Punkt wurde kurzerhand von der Tagesordnung genommen, nachdem Oberbürgermeister Hans Wilhelm Reiners (CDU) persönlich interveniert hatte. Anlass war ein Anruf von Borussia-Präsident Rolf Königs, der signalisierte, die Halle kaufen zu wollen. "Mir ist das Kaufinteresse von Borussia durch den Präsidenten bestätigt worden", sagt Reiners. "Ich lege großen Wert darauf, dass man das auch abarbeitet." Seines Wissens habe es seitens der EWMG nie "ein freundliches Schreiben" an Borussia gegeben, ob sie an einem Kauf interessiert sei.

Dazu müssten seitens des Vereins "zeitnah", also innerhalb der nächsten Wochen, schriftlich ein konkretes Kaufangebot und ein Konzept für die Nutzung der Halle eingereicht werden. Hilgers' Konzept bezeichnet der Rathaus-Chef als "absolut interessant" und von der Grundidee gut. Entscheidend sei am Ende aber, was am wirtschaftlichsten für EWMG und Stadt sei.

"Für mich zählen nicht irgendwelche Interessenten, es geht auch nicht nur um Preis und Erlös", sagt CDU-Fraktionschef Hans Peter Schlegelmilch. Das Konzept müsse schriftlich vorgelegt werden und plausibel darstellen, wie es wirtschaftlich umzusetzen sei. "Auch die Nutzung ist nicht egal, sondern muss ein vitaler Baustein für die Entwicklung des Standorts und der Stadt sein", betont Schlegelmilch.

Hilgers selbst will sich auf Anfrage nicht zu dem Hin und Her äußern. Einen Monat ist ihm das TiN jedoch bereits sicher: Für den Dezember dieses Jahres wurde bereits ein Mietvertrag abgeschlossen.

(dr)
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